Bahnt sich ein weiterer drastischer Zinsschritt an?

Michael Winkler, St.Galler Kantonalbank Deutschland AG
Michael Winkler, St.Galler Kantonalbank Deutschland AG
In dieser Woche richten die Marktteilnehmer ihren Fokus auf die am Mittwoch stattfindende Sitzung der US-Notenbank FED und die Frage, ob sich ein drastischer Zinsschritt anbahnt. Die Aussicht auf eine mögliche Zinsanhebung um 100 Basispunkte – statt der erwarteten 75 – rückt dabei in den Vordergrund und erklärt die zunehmende Nervosität an den Märkten.

Mit einer höher als erwarteten Kernrate der Inflation – mit 6,3 statt der 6,0 Prozent – nähert sich die Anlegerstimmung der volkswirtschaftlichen Realität immer stärker an.
 
Die Aktienmärkte reagierten am 13.09.2022 umgehend auf diese Meldung und erlebten einen der schwärzesten Handelstage seit dem Corona-Crash 2020. Insbesondere die großen US-Indizes verbuchten hohe Tagesverluste und rutschten in Richtung Jahrestief. Der Dow Jones gab dabei um knapp 4 Prozent nach, der S&P 500 um 4,3 Prozent und der Nasdaq 100 rutschte sogar um 5,5 Prozent ins Minus.

Notenbanken sorgen für stürmische Märkte

Die Politik der Notenbanken und deren Fokus auf die Bekämpfung der Inflationsdynamik sind die Hauptgründe, weshalb es an den Kapitalmärkten auch weiterhin stürmisch bleiben dürfte. Sollte sich die restriktive Politik noch weiter beschleunigen, müssen Anleger auch in nächster Zeit mit weiteren Turbulenzen rechnen. Es bleibt auch abzuwarten ob nach den expansiven Übertreibungen der letzten Jahre, ein „Wettkampf“ der Notenbanken um möglichst restriktive Zinspolitik folgt. Während die EZB mit ihren ersten Zinsschritten von 50 und 75 Basispunkten noch weit vom Ziel eines neutralen Zinssatzes entfernt ist, liegt bei der FED für Mittwoch sogar eine weitere drastische Erhöhung um bis zu 100 Basispunkte im Rahmen der Möglichkeit.

Auch Gold unattraktiv

Und Gold? Mit einem aktuell starken US-Dollar und steigenden Renditen wird Gold zunehmend unattraktiv. Das aktuelle Jahrestief überrascht daher nicht allzu sehr, schließlich wird das Edelmetall mit einer aktuell ansteigenden Realverzinsung weniger stark nachgefragt.

Gewinner des Jahres sind vor allem sogenannte Discountstrategien, die als einzige Anlagestrategie mit einem deutlichen Performancevorsprung glänzen konnten. Während nahezu alle Assetklassen stark negativ notierten, konnte mit Discountstrategien ein leicht positives Ergebnis erzielt werden. Unter der Annahme einer weiterhin hohen Volatilität und eines turbulenten Marktumfelds, bleiben Discountstrategien auch weiterhin attraktiv.
Michael Winkler ist Leiter Anlagestrategie bei der St. Galler Kantonalbank Deutschland AG
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