Angesichts dieser geradezu epochalen Kursänderung der Notenbanken fällt die Reaktion der Aktienmärkte eher moderat aus. Die alten Tiefststände des Jahres 2022 wurden von den US-Aktienindizes wie
S&P 500 nicht erneut getestet. Für den
DAX ging es zwar etwas tiefer, neue Jahrestiefststände wurden aber auch hier nicht erreicht. Für diese Nachrichtenlage zeigen sich die Aktienmarktindizes z.Zt. in stabiler Verfassung, ein erneut höherer Pessimismus der Marktteilnehmer wirkt hier stützend.
Die Erwartungen waren vor allem an die EZB sehr hoch, angesichts des jahrlangen Zögerns. Kurz gesagt kann man feststellen: Die EZB hat geliefert. Die jüngste Zinserhöhung von 75 Basispunkten war der größte Zinsschritt aller Zeiten. Gleichzeitig war die Kommunikation von EZB-Chefin Christin Lagarde endlich klarer: Man sei immer noch „weit vom finalen Zinssatz entfernt“. Wir erwarten die Spitze des Zinszyklus bei 2,5 Prozent, dieses Niveau sollte Anfang 2023 erreicht werden. Festverzinsliche Wertpapiere werden damit wieder attraktiv.