Eine große Zahl von Sorgen und Problemen

Prof. Dr. Bernd Meyer, Berenberg
Prof. Dr. Bernd Meyer / Bild: Berenberg
Auf nichts mehr ist Verlass dieser Tage an den Kapitalmärkten. Die typische Erholungsrallye nach einer großen Fed-Sitzung hat nicht mal einen Tag angehalten. Weiter steigende Anleiherenditen haben die Anleger verschreckt und vor allem zinssensitive Anlagen wie Tech-Titel belastet. Darüber hinaus nehmen die Sorgen um eine Rezession weiter zu, zumal eine (schnelle) Lösung von Putins Krieg nicht in Sicht ist und sich auch die chinesischen Konjunkturdaten deutlich abgeschwächt haben. Investoren haben mit einer großen Zahl von Sorgen und Problemen gleichzeitig zu kämpfen. Entsprechend negativ ist die Anlegerstimmung und die Positionierung. Ein weiterer starker Abverkauf scheint deshalb ohne externen Auslöser unwahrscheinlich. Trotzdem erwarten wir solange die Probleme fortbestehen keine große Erholung und haben die Erholungsrallye genutzt, um unsere Aktienquote auf neutral zu fahren. Kommt es doch schlimmer dürften Gold, eine erste kleine US-Staatsanleihen-Position und eine Absicherung gegen Extremrisiken helfen.

Kurzfristiger Ausblick: Berichtssaison neigt sich dem Ende zu

Die Q1-Berichtssaison nähert sich dem Ende. Bereits über 400 Unternehmen im S&P 500 haben berichtet und konnten im Schnitt sowohl beim Umsatz- als auch beim Gewinnwachstum nach oben überraschen. Ausblickend dürfte das Gewinnwachstum aufgrund der steigenden Kosten jedoch schwieriger werden, was sich in zuletzt negativen Gewinnrevisionen widerspiegelt. Der Markt dürfte sich weiterhin auf die Rezessions-, Inflations- und geopolitische Risiken konzentrieren.
 
Die Industrieproduktionsdaten (Mrz.) für Italien sowie die deutschen ZEW-Konjunkturerwartungen (Mai) stehen am Dienstag an. Am Mittwoch werden die Inflationsdaten (Apr.) für die USA und China veröffentlicht. Das vorläufige britische Q1-Wirtschaftswachstum sowie die US-Erzeugerpreise (Apr.) folgen am Donnerstag. Die Eurozone-Industrieproduktionsdaten (Mrz.) sowie das US-Verbrauchervertrauen (Mai) werden am Freitag bekannt gegeben. In der Folgewoche stehen die US-Einzelhandelsumsätze (Apr.) sowie -Wirtschaftsindikatoren an.
  • Die Aktienmärkte sind aktuell äußerst erratisch. Die Tagesveränderungen, die wir um die Fed-Sitzung gesehen haben sind an sich im historischen Vergleich schon sehr selten. Noch viel außergewöhnlicher ist aber die Kombination von extremer Aufwärts- und Abwärtsbewegung (>±3 Prozent) an aufeinanderfolgen Tagen. Das gab es bei über 13000 Handelstagen seit 1970 nur 31 Mal.
  • Aufgrund der vielen Risiken (Putins Krieg, restriktive Zentralbanken, hohe Inflation und China-Lockdowns) dürfte die Volatilität vorerst hoch bleiben.

Ausgewählte Asset-Klassen

  • Über die letzten vier Wochen waren die Märkte in einem Spannungsfeld zwischen neuen Sanktionen und restriktiver Zinspolitik. Der Ölpreis stieg deutlich an, nachdem die Europäische Union Pläne für ein Embargo russischen Öls konkretisierte. Auch der US-Dollar gewann hinzu. Die Kursgewinne entstanden maßgeblich durch die höhere Zinsdifferenz zu anderen Währungen.

  • Aktienmärkte hatten es über die letzten vier Wochen in der Breite schwer.
  • Osteuropäische Aktien – belastet durch den Russland-Ukraine Krieg die Verlierer seit Jahresbeginn – bildeten auch über die letzten Wochen das Schlusslicht. Aber auch europäische und britische Aktien mussten neben asiatischen Werten Verluste verbuchen.
  • Der Abverkauf an den Anleihemärkten setzte sich auch über die letzten vier Wochen fort. Britische Staatsanleihen und italienische Unternehmensanleihen verzeichneten die größten Verluste
  • Lediglich amerikanische und chinesische Staatsanleihen konnten Gewinne verbuchen. Erstere profitierten allerdings primär von der Dollarstärke.
Prof. Dr. Bernd Meyer ist Chefstratege Wealth and Asset Management bei Berenberg.
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Datum: 9. Mai 2022.

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