Leena ElDeeb / Bild: 21Shares
Es war eine wiederum harte Woche für die Märkte, angesichts der nunmehr bald drei Wochen andauernden russischen Invasion in der Ukraine, die bereits jetzt zahllose zivile Opfer forderte. Zu den weiteren, aktuell den Markt prägenden Entwicklungen gehört auch die befürchtete Zinserhöhung der US-Notenbank Fed zur Eindämmung der Inflation, die mittlerweile ein 40-Jahres-Hoch erreicht hat. Erwartungen zufolge wird die Anhebung bei 0,25 Prozent liegen - die finale Entscheidung soll am 16. März fallen. Die Zinserhöhung wird auch den von ihr abhängigen Verbraucherpreisindex beeinflussen. Dieser zeigt im Wesentlichen auf, wie stark die Verbraucher in Bezug auf Kredite, Investitionen, Ersparnisse, Beschäftigungsaussichten und Preise für Waren und Dienstleistungen betroffen sein werden. Infolgedessen sind in der vergangenen Woche Bitcoin um 6,4 Prozent, Ethereum um 8,5 Prozent und der Aktienmarkt um 3,5 Prozent gefallen. In der Zwischenzeit schossen die Preise für
Öl und Weizen in die Höhe, da die Ukraine, die Kornkammer der Welt, weiter vom Krieg gebeutelt wird.
Korrelation zwischen Bitcoin und Aktien
Wie in der nachstehenden Grafik zu sehen ist, steigt die Korrelation zwischen Bitcoin und dem
S&P 500 über die 0,3-Marke, was darauf hindeutet, dass Bitcoin und S&P 500 historisch gesehen stärker korrelieren, wenngleich die Korrelation immer noch schwach ist. Werte bei oder nahe Null deuten hingegen auf eine schwache oder keine lineare Beziehung hin.
Ohne Zweifel sind die aktuellen Kurse auch Folge von opportunistischen Zuflüssen in Rohstoffe, einschließlich
Palladium und
Gold. Beide Edelmetalle erreichten angesichts des russisch-ukrainischen Konflikts Allzeithochs und das durch Kapitalzuflüsse, die vermutlich aus dem Aktienmarkt stammten. Ungeachtet des Kurses von Bitcoin soll an dieser Stelle auf seine wichtigste Rolle eingegangen werden: Bitcoin diente in den letzten Wochen als neutrale und nichtstaatliche Zahlungsalternative zur Unterstützung der ukrainischen Regierung. Ganz offensichtlich brilliert die Kryptowährung in ihrer Funktion als nichtstaatliches und aufstrebendes Wertaufbewahrungsmittel – diese These wird zu Anfang dieses Jahrzehnts eindeutig auf die Probe gestellt.
Kommt eine digitale US-Zentralbankwährung?
Im Lichte von Sorgen über die Rolle einer russischen Kryptowährung, die US-Sanktionen abschwächen könnte, könnte Präsident Biden noch diese Woche ein Dekret zur Vorbereitung einer digitalen US-Zentralbankwährung (CBDC) erlassen. Mit dieser könnten Justizministerium, Finanzministerium und andere Behörden angewiesen werden, die rechtlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen einer solchen Währung zu untersuchen, und letztendlich könnten die Vereinigten Staaten – wie wir es erwarten – die Einführung einer amerikanischen CBDC beschleunigen. Eine solche könnte den Bemühungen Chinas und Russlands entgegenwirken, mit ihren eigenen digitalen Währungen Sanktionen zu umgehen und sich gegen die Hegemonie des US-Dollars abzusichern.
Bidens bevorstehendes Dekret soll Berichten zufolge auch die Anweisung beinhalten, mögliche regulatorische Änderungen sowie die Auswirkungen auf die nationale Sicherheit und Wirtschaft, die ein digitales Asset bringen könnte, zu untersuchen.
Gleichzeitig hat Circle, ein Anbieter von Krypto-Zahlungsinfrastruktur und Stablecoin-Emittent, die Erscheinung einer hauseigenen DeFi-Programmierschnittstelle (API) verschoben. Circle begründete dies mit dem Bedarf an weiteren regulatorischen Vorgaben für die Einführung des Produkts. Damit soll vermutlich mit Voraussicht vermieden werden, in die gleiche Situation wie BlockFi zu geraten: Die Krypto-Plattform wurde erst im letzten Monat mit einer Geldstrafe von 100 Millionen Dollar belegt.
Lugano erhebt Bitcoin und Tether "de facto" zum gesetzlichen Zahlungsmittel
Die italienischsprachige Schweizer Stadt Lugano hat sich mit dem Stablecoin-Emittenten Tether zusammengetan, um Bitcoin, Tether und Luganos eigenen LVGA Points-Token als gesetzliches Zahlungsmittel in der Stadt einzuführen.
Diese Information wurde auf der von Luganos Bürgermeister Michele Foletti veranstalteten „Plan B-Konferenz“ offiziell bekannt gegeben. Beobachter bewerteten die Entscheidung als "de facto"-Legalisierung von Kryptoassets, da der Schweizer Franken weiterhin das offizielle gesetzliche Zahlungsmittel in Lugano bleiben wird. Nichtsdestotrotz strebt Lugano an, dass alle seine Unternehmen nahtlos Kryptowährungen für alltägliche Transaktionen sowie für die Bezahlung ihrer Steuern einsetzen.
Schweiz: Der nächste Schritt zum „Crypto Valley“
Die Schweiz möchte laut Eigenwerbung das "Crypto Valley" der Welt sein. Das Land unterstützt seit längerer Zeit Krypto-Projekte über den Weg der Gesetzgebung. Mit dieser Nachricht ist Lugano die erste Gemeinde, die Bitcoin in Europa zu einem gewissen Grad zum legalen Zahlungsmittel erhebt. Die Einbindung von Kryptowährungen in geschäftliche Transaktionen, wenn auch auf informellem Wege, ist ein großer Schritt in Richtung Adoption und beweist, dass nicht nur sanktionierte Staaten von Kryptowährungen profitieren können.
Eine erhöhte Krypto-Akzeptanz in einem bestimmten Land führt dazu, dass sich das Wissen zum Thema Krypto in der Bevölkerung verbreitet, was dem Land insgesamt zugutekommt. Wie man in der Ukraine gesehen hat, ist eine entsprechend aufgeklärte Bevölkerung und Regierung das, was der kriegsgebeutelten Ukraine wirklich geholfen hat, Krypto-Vermögenswerte im Wert von mehr als 60 Millionen US-Dollar durch Spenden zu sammeln. Bei 21Shares sehen es als wahrscheinlich an, dass am Ende dieses Jahres eine Union von Krypto-Nationen entstehen wird, die von der Fülle der Anwendungsfälle der Blockchain profitieren.
Krypto-Betrug im Ukraine-Konflikt und eine Antwort auf Restriktionen
Nach der Ankündigung des Peaceful World Token (WORLD)-Projekts beschloss die ukrainische Regierung, die Ausschüttung (Airdrop) ihres eigenen geplanten Krypto-Tokens zu stoppen. Später stellte sich heraus, dass es sei bei WORLD um eine Betrugsmasche handelte, die eine Zirkulation imitierte, die der Weltbevölkerung von rund sieben Milliarden entsprach. Das ukrainische Wallet schien dann fast eine Million WORLDs an eine Krypto-Wallet zu senden, die die Token zum Starten eines Liquiditätspools auf Uniswap verwendete. Experten standen dem Vorfall von Anfang an skeptisch gegenüber, da das ukrainische Wallet nie direkt mit den Token interagierte.
Zu gegebenem Zeitpunkt hat es den Anschein, als hätten über 2.200 Transaktionen mit dem WORLD-Token stattgefunden. Zeitgleich veröffentlichte das DeFi-Netzwerk Etherscan eine Warnung, wonach das Token möglicherweise für Spam oder Phishing-Betrug genutzt werde. Die ukrainische Regierung verkündete daraufhin, die geplante Verteilung zu stoppen und mit der Verteilung ausgewählter NFTs zur Unterstützung ukrainischer Streitkräfte zu planen.
Uniswap wiederum verkündete ein eigenes Feature mit karitativem Zweck: Über die Funktion „Donate to Ukraine“ können ab sofort Spenden für die Ukraine abgebeben werden. Dies können in jedem auf Uniswap gelisteten Token eingereicht werden und werden automatisch in ETH umgewandelt.
Coinbase gab außerdem bekannt, dass es mehr als 25.000 Wallet-Adressen blockiert hat, die mit russischen Personen oder Organisationen in Verbindung stehen, die im Verdacht stehen, in illegale Aktivitäten verwickelt zu sein. Die NFT-Börse OpenSea entschied sich zu einem vergleichbaren Schritt, jedoch mit Bezug auf einen anderen Staat: Ohne vorherige Ankündigung oder Erklärung deaktivierte OpenSea – in Zusammenhang mit den bevorstehenden Verschärfungen der US-Sanktionen – Konten mit Sitz im Iran. Darüber hinaus schränken zwei grundlegende Bestandteile des Ethereum-Ökosystems, die Entwicklungsplattform Infura und das Wallet MetaMask, den Zugang zu Nutzern in bestimmten geografischen Gebieten ein. Die beiden Unternehmen scheuten sich jedoch, konkrete Angaben zum Ausmaß dieser Restriktionen zu machen.
Fazit
Bei 21Shares weisen wir vor dem Hintergrund dieser restriktiven Schritte auf die schon in unserem State of Crypto-Magazin getroffene Feststellung hin: Die Dezentralisierung der Krypto-Welt – inklusive ihrer Entwicklungsebene – wird zur Entfaltung des vollen Potenzials eines von Restriktionen unabhängigen Web3 führen. Es gibt bereits jetzt Mitbewerber und alternative Angebote zu Infura – darunter etwa das Pocket Network, das zu einem wichtigen Infrastrukturgeber für Web3 werden könnte – ein Multichain-Relay-Protokoll, das mit sogenannten RPC (remote procedure call)-Nodes und dezentralen Apps für unaufhaltsamen, nicht beschränkbaren Zugang zum Web3 sorgt.
Leena ElDeeb ist als Research Associate Mitglied des Research-Teams von
21Shares
und ursprünglich Wirtschaftsjournalistin. Für 21Shares untersucht und
erklärt sie den Kryptomarkt mit einem besonderen Fokus auf
regulatorische und ökologische Auswirkungen.
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