Europäischen Anleger bevorzugen ergebnisorientierte ETFs

Hector McNeil, HANetf
Hector McNeil / Bild: HANetf
  • Etwas mehr als zwei Drittel der professionellen europäischen Anleger gehen davon aus, dass sie in Zukunft eine Einkommensverbesserung benötigen und ein Drittel bevorzugt eine Absicherung gegen Verlustrisiken.
  • Anleger präferieren eindeutig die Verwendung von ETFs als Produkthülle für ihre ergebnisorientierte Strategie.
  • Die meisten Anleger sehen von einer ergebnisorientierte Anlagestrategie bei Schuldverschreibungen, von Banken ausgegebenen strukturierten Produkten oder Zertifikaten als Produkthülle ab. Die Besteuerung ist jedoch häufig ein wichtiges Merkmal.
  • Euro Stoxx 50, S&P 500 und FTSE-100 sind von den Anlegern bevorzugte Benchmarks für ergebnisorientierte Strategien
HANetf hat eine ausführliche Marktforschung durchgeführt, um die potenzielle Nachfrage nach „ergebnisorientierten Strategien“ in Form von ETFs zu ermitteln. Bislang wurden diese Arten von Anlageprodukten in Europa hauptsächlich über strukturierte Produkte angeboten. In den letzten Jahren sind diese Strategien auf den US-Märkten in Form von ETFs immer beliebter geworden. HANetf hat mehrere Anfragen von Vermögensverwaltern und Banken erhalten, solche ETFs als Teil ihrer Plattform anzubieten, und diese Marktforschung wurde genutzt, um die potenzielle Nachfrage zu prüfen.
 
Laut der neuen Studie von HANetf, Europas erstem White-Label-Emittenten von OGAW-ETFs, sind ergebnisorientierte Strategien mit Einkommensverbesserung und Wertsteigerung die am meisten nachgefragten bei professionellen Anlegern.

Strategien zur Einkommenssteigerung

Die von Pure Profile im Juni 2021 durchgeführte Umfrage unter 100 professionellen Anlegern, darunter institutionelle Investoren, Hedgefonds-Investoren und -Manager, Fondsmanager, IFAs und Vermögensverwalter in Großbritannien, Deutschland und der Schweiz, ergab, dass 68 Prozent der Befragten einen unmittelbaren oder künftigen Bedarf an Strategien zur Einkommenssteigerung sehen. Das ist angesichts des derzeitigen Niedrigzinsumfelds nicht überraschend. Dicht gefolgt von 63 Prozent, die Wertsteigerungsstrategien bevorzugen.
 
Rund 53 Prozent geben an sofortigen oder künftigen Bedarf an Strategien zur Erreichung von Volatilitätszielen zu haben, während sich 46 Prozent auf Möglichkeiten zum Kapitalschutz oder Floor-Strategien und 35 Prozent auf Verlustrisiko- oder Buffer-Strategien konzentrieren.

Absicherung von Verlustrisiken

Der Studie zufolge gaben 93 Prozent der Anleger an, dass Schuldverschreibungen oder Zertifikate als Produkthülle sie davon abhalten, ergebnisorientierte Strategien in Betracht zu ziehen. 79 Prozent würden den Einsatz von ETFs in Erwägung ziehen, wenn es um die Absicherung gegen Verlustrisiken geht. Etwa 21 Prozent gaben an, dass sie eine Struktur wie ein Zertifikat oder eine Schuldverschreibung bevorzugen. Dies scheint das damit verbundene Kreditrisiko des Emittenten der Schuldverschreibung widerzuspiegeln, bei dem es sich in der Regel um einen unbesicherten Kredit handelt, im Gegensatz zu ETFs, welche insolvenzsicher sind und physische Vermögenswerte oder Sicherheiten halten. Ein weiterer interessanter Punkt ist, dass 60 Prozent der Anleger die steuerlichen Merkmale von strukturierten Schuldverschreibungen für wichtig hielten.

Die beliebtesten Benchmarks

Die Studie unterstreicht die weite Verbreitung von aktienbasierten, ergebnisorientierten oder strukturierten Auszahlungsstrategien in den letzten fünf Jahren: 59 Prozent der professionellen Anleger haben Strategien zur Steigerung der Wertentwicklung und 58 Prozent Strategien zur Einkommensverbesserung gekauft. Dies unterstreicht die bereits erwähnte zukünftige Nachfrage nach diesen beiden Strategien. Außerdem gaben 56 Prozent der befragten Anleger an, dass die Allokation in ergebnisorientierte oder strukturierte Auszahlungsstrategien in der Regel zwischen 5 bis 10 Prozent lag. Weitere 16 Prozent hatten mehr als 10 Prozent ihrer Allokation in solchen Strategien, was ebenfalls ermutigend erscheint.
 
Als beliebteste Benchmarks für ergebnisorientierte Strategien nannten 54 Prozent den Euro Stoxx 50, gefolgt vom S&P 500 mit 48 Prozent und dem FTSE-100 mit 44 Prozent. Nur 19 Prozent gaben an, dass der MSCI World ihre bevorzugte Benchmark sei.

Innovation spielt eine zentrale Rolle

Der Markt für strukturierte Produkte ist weltweit ein bedeutender Wirtschaftszweig mit einem Volumen von mehr als 7 Billionen US-Dollar und liegt auf einer Höhe mit dem globalen ETF-Markt. Es ist daher nur logisch, dass die Anleger gerne ergebnisorientierte ETFs in Betracht ziehen und dass die ETF-Emittenten diesen Markt beobachten. Dies ist besonders für Endanleger attraktiv, die die geringeren Gegenparteirisiken, die ETFs gegenüber strukturierten Produkten bieten, bevorzugen.
Acht von zehn professionellen Anlegern würden ETFs als Absicherung gegen Verlustrisiken in Betracht ziehen und die meisten Anleger machen sich keine Gedanken über die Produkthülle, wenn sie sich mit ergebnisorientierten Strategien beschäftigen.
 
Innovation ist von zentraler Bedeutung für das weltweite Wachstum des ETF-Marktes. HANetf ist bestrebt, die Optionen für Anleger durch die Markteinführung neuer Produkte und Anlagelösungen ständig zu erweitern.

Hector McNeil ist Co-CEO von HANetf. HANetf ist ein unabhängiger ETF-Spezialist, der mit externen Vermögensverwaltern zusammenarbeitet, um europäischen Anlegern differenzierte, moderne und innovative ETFs anzubieten. Über unsere einzigartige White-Lable ETF Plattform bieten wir Vermögensverwaltern eine umfassende Lösung für Betrieb, Regulierung, Vertrieb und Marketing von UCITS ETFs.