Stabil bis freundlich: Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche nach uneinheitlichem Verlauf recht unterschiedlich zugelegt. Am vergangenen Dienstag markierte der Deutsche Aktienindex (Dax) ein neues Rekordhoch und schloss erstmals über der Marke von 17.000 Punkten, im weiteren Wochenverlauf wechselten sich moderate Gewinne und Verluste ab. Von Seiten der Konjunkturdaten kamen unterschiedliche Impulse, den Erwartungen an die weitere Zinspolitik der großen westlichen Notenbanken fehlten klare Signale. Für Auftrieb sorgten die geplante politische Unterstützung für die angeschlagenen chinesischen Aktienmärkte sowie einige Unternehmensnachrichten und -zahlen.
Rückblick: Bankentitel wurden abgestraft
Der
Dax, der am Dienstag bei rund 17.050 Zählern ein neues Verlaufshoch erreicht hatte, beendete die Handelswoche im Wochenvergleich praktisch unverändert bei 16.926,50 Punkte (+ 0,05 Prozent). Der
MDax verbesserte sich um 0,3 Prozent auf 25.728,84 Zähler. Der
TecDax gewann 2,7 Prozent auf 3.414,74 Punkte. Der
m:access All-Share fiel dagegen 2,4 Prozent auf 1354,93 Zähler.
Im Dax sackte der Kurs der
Deutschen Bank auf Wochensicht um 9,6 Prozent ab, neben Gewinnmitnahmen nach den Steigerungen der Vorwoche wirkte sich hier eine gedämpfte Branchenstimmung nach neuen Turbulenzen bei Regionalbanken in den USA negativ aus. Die Titel der
Commerzbank büßten 2,8 Prozent ein. Im MDax kletterte der Kurs von
Carl Zeiss Meditec um 9,9 Prozent, was den Medizintechnikkonzern zum größten Wochengewinner im Nebenwerte-Index machte. Die Quartalszahlen waren besser ausgefallen als von Analysten befürchtet. Der in der Vorwoche eingebrochene Kurs von
Delivery Hero erholte sich geringfügig, nach überraschend vorgelegten vorläufigen Zahlen ging es in der vergangenen Woche um 1,5 Prozent nach oben.
Größter Wochengewinner im MDax war Carl Zeiss Meditec nach Vorlage der Quartalszahlen.
Anleihen: Aufwärtsbewegung beendet
Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche ihre jüngste Aufwärtsbewegung beendet und merklich nachgegeben. Verantwortlich waren in erster Linie die sinkendenden Erwartungen rascher Zinssenkungen vor allem in den USA. Hier drückten besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten die Hoffnungen. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe zog im Wochenvergleich von 2,23 auf 2,39 Prozent an, ihren höchsten Stand seit zwei Monaten. Die Umlaufrendite stieg von 2,19 auf 2,37 Prozent.
USA: Die Rekordjagd hält an
Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Handelswoche ihre jüngste Rekordjagd fortgesetzt und weiter zugelegt. Befeuert wurde die gute Stimmung unter anderem von Kursgewinnen bei Technologiewerten, die von den Erwartungen an das Thema Künstliche Intelligenz profitierten. Allein der
Dow-Jones-Index blieb im Wochenvergleich nahezu unverändert und schloss am Freitag bei 38.671,69 Punkten. Der breiter gefasste
S&P-500-Index dagegen überwand erstmals die Marke von 5.000 Zählern und legte um 1,4 Prozent auf 5.026,61 Punkte zu. Auch der technologielastige Nasdaq-100-Index verzeichnete zu Ende der vergangenen Woche ein neues Rekordhoch, im Wochenvergleich betrug das Plus 1,8 Prozent auf 17.962,41 Zähler.
Ausblick: Seitwärtsbewegung mangels Impulsen
In der aktuellen Woche rechnen viele professionelle Beobachter mit weiteren moderaten Schwankungen an den deutschen Aktienbörsen, insgesamt könnte es eher seitwärts gehen. Die Stimmung sei zwar generell weiter gut, allerdings mangele es aktuell an Impulsen, die eine weitere nachhaltige Aufwärtsbewegung ermöglichten, hieß es. Die wichtigste Rolle dürften einmal mehr die Erwartungen an die weitere Geldpolitik vor allem der US-Notenbank spielen. Den größten Einfluss auf diese dürften wiederum die US-Verbraucherpreise haben. Sollten diese im Rahmen der Prognosen ausfallen, dürfte dies zwar auch kein klares Signal für das weitre Vorgehen der Fed senden, da sich der Arbeitsmarkt unverändert stark präsentiert. Im Falle, dass sich die Inflation weniger verringert als erwartet, könnte dies aber für eine spürbare Enttäuschung an den Märkten sorgen. Daneben dürften die Anleger auf die Einzelhandelsumsätze in den USA blicken, auch hier dürften die möglichen Signale an die Fed im Fokus stehen. Aus Deutschland kommen unter anderem die ZEW-Konjunkturerwartungen, Beobachter erhoffen sich hier Anzeichen einer Stimmungsaufhellung.
Von Unternehmensseite kommen weitere Berichte, so legen aus dem Dax
Airbus und die
Commerzbank ihre Daten und Ausblicke vor. Zudem veröffentlicht Sartorius endgültige Jahreszahlen.
Ausgewählte wichtige Termine der Woche
Dienstag, 13.02.: ZEW-Konjunkturerwartungen (Deutschland); Verbraucherpreise in den USA
Mittwoch, 14.02.: Bruttoinlandsprodukt der Eurozone; Industrieproduktion in der Eurozone
Donnerstag, 15.02.: Einzelhandelsumsätze in den USA; Philadelphia Fed Herstellungsindex (USA); New York Empire State Produktionsindex (USA); Industrieproduktion in China
Freitag, 16.02.: Großhandelspreise in Deutschland; Erzeugerpreise in den USA; Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (USA); Inflationserwartungen der US-Verbraucher
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