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Im Artikel erwähnte Wertpapiere: Oesterreich Post I
EQS-News: Österreichische Post AG
/ Schlagwort(e): 9-Monatszahlen
ÖSTERREICHISCHE POST Q1–3 2024: Erfolgreiche erste drei Quartale 2024 mit zweistelligem Umsatzwachstum
Umsatz Q1–3 2024
Ergebnis Q1–3 2024
Cashflow und Bilanz
Ausblick
Die ersten neun Monate des Jahres 2024 haben sich für die Österreichische Post sehr gut entwickelt. Dies vor dem Hintergrund eines herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds. Die schwache Konjunktur spiegelt sich sowohl in einem geringeren Investitionsklima der Unternehmen wider als auch in einem gedämpften Konsumverhalten privater Haushalte. Als positive Impulse wirkten 2024 die steigende Nutzung der Briefwahl in Österreich – insbesondere bei den großen Wahlen wie der Europawahl oder der Nationalratswahl – aber auch steigende Paketmengen in Österreich sowie in Südost- und Osteuropa durch den anhaltenden Online-Handel. „Ein zweistelliges Umsatzwachstum – trotz konjunkturellem Gegenwind – zeigt, dass wir die Chancen in unseren Märkten gut nutzen konnten“, sagt der neue Generaldirektor der Österreichischen Post, Walter Oblin, der mit 1. Oktober 2024 den Vorsitz im Vorstand übernommen hat. „Zusätzlich zur Qualitätsführerschaft ist es unser Anspruch, mit neuen Dienstleistungen, wie dem Ausbau der Selbstbedienungs-Infrastruktur oder der Sonntags-Zustellung auch Innovationsführerin zu sein,“ so Walter Oblin weiter.
Die Umsatzerlöse des Post-Konzerns erhöhten sich in den ersten drei Quartalen 2024 um 13,6 % auf 2.237,6 Mio EUR. Auch exklusive des Umsatzes in der Türkei – der in Folge der Wechselkursentwicklung der türkischen Lira von hoher quartalsweiser Volatilität gekennzeichnet ist – betrug der Umsatzanstieg 10,7 %. In allen Divisionen wurde in den ersten neun Monaten ein Anstieg verzeichnet. Der Umsatz der Division Brief & Werbepost erhöhte sich um 5,1 % auf 911,0 Mio EUR und ist geprägt vom strukturellen Rückgang des adressierten Briefvolumens durch die elektronische Substitution. Positiv wirkten die Tarifanpassungen des Vorjahres sowie die Wahlen in den ersten drei Quartalen 2024. Darüber hinaus ist ein verhaltenes Werbegeschäft feststellbar, bedingt durch die schwache Entwicklung in einzelnen Handelssegmenten. Die Division Paket & Logistik generierte im Berichtszeitraum ein Umsatzplus von 19,1 % auf 1.201,4 Mio EUR. Das Paket-Geschäft entwickelte sich in allen Regionen sehr positiv. Besonders in der Türkei war ein starkes Umsatzwachstum zu verzeichnen, beeinflusst von der hohen Inflation und dem Wechselkurs der türkischen Lira. Auch exklusive dem Paket-Geschäft in der Türkei stieg der Umsatz um 14,2 %. Die Division Filiale & Bank erreichte in den ersten drei Quartalen 2024 einen Umsatz von 146,0 Mio EUR (+23,1 %). Der Hochlauf der Kund*innen der bank99 sowie die Entwicklung der Zinslandschaft im heurigen Jahr trugen positiv zum Divisionsumsatz bei.
Auch ergebnisseitig verzeichnete die Österreichische Post sehr gute erste drei Quartale 2024. Das EBITDA steigerte sich um 7,9 % auf 304,9 Mio EUR und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um 10,7 % auf 144,7 Mio EUR. Die Division Brief & Werbepost generierte ein EBIT von 115,2 Mio EUR in den ersten drei Quartalen 2024 nach 102,1 Mio EUR im Jahr zuvor (+12,8 %). Dieser Anstieg ist auf die Anpassungen in der Produkt -und Preisstruktur sowie auf die Wahlen in den ersten drei Quartalen 2024 zurückzuführen. In der Division Paket & Logistik wurde in den ersten drei Quartalen 2024 ein EBIT von 64,7 Mio EUR nach 60,7 Mio EUR (+6,7 %) erzielt. Maßgeblich zum Ergebnisanstieg beigetragen hat das Paket-Geschäft in der Türkei. Der Geschäftsverlauf in der Türkei ist weiterhin von Inflation und Währungsumrechnung stark beeinflusst. Negativ im Ergebnis wirkte ein Bewertungseffekt im dritten Quartal für die Optionsverbindlichkeit für die restlichen 20 % der Anteile an Aras Kargo in Höhe von 9,6 Mio EUR. Die Division Filiale & Bank verzeichnete ein EBIT von minus 7,4 Mio EUR in den ersten drei Quartalen 2024 nach minus 5,6 Mio EUR im Jahr zuvor. Der Rückgang ist vor allem auf IT-Sonderaufwendungen im Zusammenhang mit der Migration der Kernbankensysteme der bank99 zurückzuführen. Das Periodenergebnis betrug in den ersten drei Quartalen 2024 106,1 Mio EUR (+16,9 %). Daraus ergibt sich ein Ergebnis je Aktie von 1,48 EUR nach 1,30 EUR in der Vorjahresperiode (+14,0 %).
Die internationalen Brief- und Paketmärkte entwickeln sich weiterhin in unterschiedliche Richtungen. In vielen europäischen Ländern beeinflussen das schwache Wirtschaftswachstum und das damit einhergehende zögerliche Investitionsklima das Kaufverhalten von Unternehmen und privaten Konsument*innen. Dies führt zu einem Rückgang der Brief- und Werbesendungen, während die Paketmengen aufgrund des anhaltenden Wachstums des E-Commerce zunehmen. Gemäß der aktuellen Entwicklung sollte – abhängig vom Wechselkurs der türkischen Lira zum Jahresende – der prognostizierte Umsatz 2024 auf 3 Mrd EUR steigen. Umsatzwachstum einerseits aber auch Kostendisziplin und Effizienz anderseits sind notwendig, um die angepeilte Stabilität der Österreichischen Post sicherzustellen. Die Österreichische Post geht von einem Ergebnisanstieg für 2024 aus. In einem anhaltend stabilen makroökonomischen Umfeld in den Märkten des Unternehmens ist mit einem EBIT-Anstieg von zumindest 5 % zu rechnen, also einem erwartetem EBIT von etwas über 200 Mio EUR.
Die Vollversion des Ausblicks sowie Detailinformationen (Auszüge) aus dem Konzernlagebericht für die ersten drei Quartale 2024 finden Sie ab Seite 4. Der komplette Bericht ist auf der Website der Österreichischen Post unter post.at/investor im Download Center verfügbar.
1 Umfasst auch das konzerninterne Umlageverfahren
Wien, am 5. November 2024
UMSATZENTWICKLUNG IM DETAIL
Die Umsatzerlöse des Österreichischen Post-Konzerns erhöhten sich in den ersten drei Quartalen 2024 um 13,6 % auf 2.237,6 Mio EUR, exklusive Paket Türkei betrug der Anstieg 10,7 %. In allen Divisionen wurde in den ersten neun Monaten ein Anstieg verzeichnet: In der Division Brief & Werbepost erhöhten sich die Umsatzerlöse um 5,1 %, in der Division Paket & Logistik um 19,1 % (+14,2 % exklusive Paket Türkei) und in der Division Filiale & Bank um 23,1 %.
Der Anteil der Division Brief & Werbepost am Umsatz der Österreichischen Post betrug in den ersten drei Quartalen 2024 40,3 %. Der Divisionsumsatz in der Höhe von 911,0 Mio EUR ist geprägt vom strukturellen Rückgang des adressierten Briefvolumens durch die elektronische Substitution, aber auch positiv beeinflusst von den Tarifanpassungen des Vorjahres sowie den großen landesweiten Wahlen in Österreich (Arbeiterkammerwahl, Europawahl, Nationalratswahl) in den ersten drei Quartalen 2024. Darüber hinaus ist ein verhaltenes Werbegeschäft feststellbar, bedingt durch die schwache Entwicklung in einzelnen Handelssegmenten. Die Division Paket & Logistik erwirtschaftete im Berichtszeitraum einen Anteil von 53,2 % am Konzernumsatz bzw. 1.201,4 Mio EUR. Das Paketgeschäft zeigte in allen Regionen eine sehr positive Entwicklung. Besonders in der Türkei war ein starkes Umsatzwachstum zu verzeichnen, maßgeblich beeinflusst von der hohen Inflation und dem Wechselkurs der türkischen Lira. Die Division Filiale & Bank erreichte in den ersten drei Quartalen 2024 einen Anteil am Konzernumsatz von 6,5 % bzw. 146,0 Mio EUR. Der Hochlauf der Kund*innen der bank99 sowie die Entwicklung der Zinslandschaft der letzten Monate trug positiv zum Divisionsumsatz bei.
Der Umsatz der Division Brief & Werbepost von 911,0 Mio EUR stammte in den ersten drei Quartalen 2024 zu 63,1 % aus dem Bereich Briefpost & Business Solutions, zu 25,9 % aus Werbepost und zu 11,0 % aus Medienpost. Im Bereich Briefpost & Business Solutions lag der Umsatz mit 574,6 Mio EUR in den ersten drei Quartalen 2024 um 4,4 % über dem Niveau des Vorjahres. Im Volumen zeigte sich weiterhin eine rückläufige Mengenentwicklung infolge der Substitution von Briefen durch elektronische Kommunikationsformen. Die klassischen Briefvolumen in Österreich haben sich in den ersten drei Quartalen 2024 um 6 % reduziert. Positiv wirkten die Tarifanpassungen mit September des Vorjahres sowie Wahlen in den ersten drei Quartalen 2024 (v.a. Arbeiterkammerwahl, Europawahl, Nationalratswahl). Der Inflationsdruck bei allen Kostenarten führte zu Anpassungen in der Produkt- und Preisstruktur sowie zu notwendigen Effizienzsteigerungen der internen Abläufe. Die internationale Briefpost zeigte Rückgänge im Volumen und im Umsatz, der Bereich Business Solutions entwickelte sich positiv. Die Umsatzerlöse der Werbepost erhöhten sich in den ersten drei Quartalen 2024 um 5,3 % auf 235,8 Mio EUR. Das zurückhaltende Werbeverhalten, geprägt von konjunkturellen Schwierigkeiten sowie der strukturelle Rückgang in bestimmten Kund*innensegmenten (z.B. Möbel- und Versandhandel), konnten durch Anpassungen in der Preisstruktur kompensiert werden. Auch die großen Wahlen in den ersten drei Quartalen 2024 hatten positive Effekte auf die Umsatzerlöse. Der Umsatz mit Medienpost, also der Zustellung von Zeitungen und Magazinen, erhöhte sich im Periodenvergleich um 9,2 % auf 100,5 Mio EUR. Dieser Anstieg ist überwiegend auf Preisanpassungen zurückzuführen.
Der Bereich Paket Österreich generierte im Berichtszeitraum einen Umsatzanstieg von 16,0 % auf 656,2 Mio EUR. Die Paketvolumen verzeichneten in den ersten drei Quartalen 2024 ein Wachstum von 13 %, das auf die steigenden nationalen und internationalen Paketmengen zurückzuführen ist. Dies zeigt das starke Vertrauen in die Qualität der Österreichischen Post. Die Umsatzerlöse in der Türkei und Aserbaidschan (Paket Türkei) steigerten sich um 32,9 % auf 345,3 Mio EUR im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2023. Dieses hohe Wachstum ist maßgeblich durch die Inflation in der Türkei und den Wechselkurs der türkischen Lira geprägt. Die Umsatzerlöse des dritten Quartals 2024 enthalten aber auch einen negativen Währungseffekt aus den ersten beiden Quartalen aufgrund der Anwendung des Hyperinflation Accounting. Das Paketgeschäft in Südost- und Osteuropa (Paket CEE/SEE) verzeichnet weiterhin positive Zuwachsraten. Die Umsatzerlöse stiegen in den ersten neun Monaten 2024 um 12,9 % auf 158,1 Mio EUR. Einen starken Anstieg gab es in dieser Region von Paketen aus Asien. Der Bereich Logistics Solutions/Konsolidierung fiel in der aktuellen Berichtsperiode durch Konsolidierungseffekte von 43,8 Mio EUR auf 41,8 Mio EUR.
ERGEBNISENTWICKLUNG
Bezogen auf die Umsatzerlöse der Österreichischen Post sind die größten Aufwandspositionen der Personalaufwand (45,9 %), der Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen (28,8 %) sowie sonstige betriebliche Aufwendungen (13,9 %). Weiters entfielen 7,2 % auf Abschreibungen und 1,6 % auf Aufwendungen für Finanzdienstleistungen. Der Personalaufwand belief sich in den ersten drei Quartalen 2024 auf 1.026,1 Mio EUR, dies entspricht einem Anstieg von 15,7 % bzw. 139,4 Mio EUR. Die Veränderung resultiert einerseits aus einem Anstieg der Mitarbeiter*innen im Post-Konzern außerhalb Österreichs sowie andererseits aus der kollektivvertraglichen Gehaltsanpassung im operativen Personalaufwand sowohl in Österreich als auch international. Der Österreichische Post-Konzern beschäftigte in den ersten neun Monaten 2024 durchschnittlich 27.816 Mitarbeiter*innen (Vollzeitkräfte), während in der Vorjahresperiode durchschnittlich 27.119 Mitarbeiter*innen tätig waren (+2,6 %). Die nicht-operativen Personalaufwendungen betreffen Abfertigungen und Rückstellungsveränderungen, die primär auf die spezifische Beschäftigungssituation beamteter Mitarbeiter*innen zurückzuführen sind. In den ersten drei Quartalen 2024 sind keine signifikanten Belastungen angefallen. Der Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen erhöhte sich um 7,9 % auf 644,0 Mio EUR. Erhöhend wirkten vor allem Transporte durch externe Dienstleister*innen aufgrund der Mehrmenge an Paketen in Österreich sowie in Südost- und Osteuropa. Die sonstigen betrieblichen Erträge reduzierten sich in den ersten drei Quartalen 2024 um 1,4 % auf 75,9 Mio EUR. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um 13,4 % auf 311,1 Mio EUR. Zuwächse gab es im Besonderen im Bereich der IT-Dienstleistungen und der Instandhaltung. Für die türkischen Tochtergesellschaften ist der Bilanzierungsstandard IAS 29 (Rechnungslegung in Hochinflationsländern) anzuwenden. Dementsprechend wurden Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sowie die nicht-monetären Posten anhand des allgemeinen Preisindex angepasst (siehe Geschäftsbericht 2023, Konzernabschluss, Punkt 3.3 Hochinflation). Der Gewinn bzw. Verlust aus der Nettoposition monetärer Posten ist in der Gewinn- und Verlustrechnung als eigener Posten dargestellt. In den ersten drei Quartalen 2024 betrug der Gewinn aus der Nettoposition monetärer Posten 6,1 Mio EUR (+28,0 %). Das EBITDA lag in den ersten drei Quartalen 2024 mit 304,9 Mio EUR um 7,9 % über dem Niveau des Vorjahres von 282,4 Mio EUR, das entspricht einer EBITDA-Marge von 13,6 %. Die Abschreibungen waren in den ersten neun Monaten 2024 mit 160,1 Mio EUR um 5,6 % bzw. 8,5 Mio EUR über dem Vorjahresniveau. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf erfolgte Investitionen in neue Standorte für die Paket-Logistikinfrastruktur zurückzuführen. Das EBIT erreichte 144,7 Mio EUR in den ersten drei Quartalen 2024 nach 130,8 Mio EUR im Vorjahr (+10,7 %). Negativ im Ergebnis wirkte ein Bewertungseffekt für die Optionsverbindlichkeit für die restlichen 20 % der Anteile an Aras Kargo im dritten Quartal in Höhe von 9,6 Mio EUR. Die EBIT-Marge betrug 6,5 %. Das Finanzergebnis des Konzerns hat sich in den ersten drei Quartalen 2024 von minus 3,5 Mio EUR auf minus 2,6 Mio EUR verändert. Die Ertragssteuern verringerten sich leicht von 36,5 Mio EUR auf 36,0 Mio EUR. Das Periodenergebnis für die ersten neun Monate 2024 betrug 106,1 Mio EUR nach 90,8 Mio EUR in den ersten drei Quartalen des Vorjahres (+16,9 %). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug 1,48 EUR nach 1,30 EUR in der Vorjahresperiode.
ERGEBNIS NACH DIVISIONEN
Das Ergebnis der ersten drei Quartale 2024 stieg von 130,8 Mio EUR auf 144,7 Mio EUR (+10,7 %) und war geprägt von einer sehr positiven Umsatzentwicklung (+13,6 %), aber auch von inflationsbedingten Kostensteigerungen und einem negativen Bewertungseffekt.
Nach Divisionen betrachtet verzeichnete die Division Brief & Werbepost in den ersten neun Monaten 2024 ein EBIT von 115,2 Mio EUR nach 102,1 Mio EUR im Vorjahr (+12,8 %). Dieser Anstieg ist auf die Anpassungen in der Produkt -und Preisstruktur der Briefpost per 1. September 2023 sowie auf die Wahlen in den ersten drei Quartalen 2024, aber auch auf Preiserhöhungen in der Werbe- und Medienpost, zurückzuführen.
Die Division Paket & Logistik erwirtschaftete ein EBIT von 64,7 Mio EUR in den ersten drei Quartalen 2024 nach 60,7 Mio EUR in der Vorjahresperiode (+6,7 %). Das Paketgeschäft hat sich in allen Regionen der Österreichischen Post gut entwickelt. Maßgeblich zum Ergebnisanstieg beigetragen hat das Paketgeschäft in der Türkei. Der Geschäftsverlauf in der Türkei ist weiterhin von Inflation und Währungsumrechnung stark beeinflusst. Negativ im Ergebnis wirkte ein Bewertungseffekt für die Optionsverbindlichkeit für die restlichen 20 % der Anteile an Aras Kargo im dritten Quartal in Höhe von 9,6 Mio EUR. Die Division Filiale & Bank verzeichnete ein EBIT von minus 7,4 Mio EUR in den ersten drei Quartalen 2024 nach minus 5,6 Mio EUR im Jahr zuvor. Das Ergebnis ist vor allem durch IT-Sonderaufwendungen im Zusammenhang mit der Migration der Kernbankensysteme der bank99 geprägt.
Das EBIT der Division Corporate (inklusive Konsolidierung und konzerninternes Umlageverfahren) veränderte sich von minus 26,5 Mio EUR auf minus 27,7 Mio EUR. Die Division Corporate erbringt nicht-operative Dienstleistungen, wie sie typischerweise für Zwecke der Verwaltung und Steuerung eines Konzerns erbracht werden. Diese Tätigkeiten umfassen neben den klassischen Governance-Aufgaben die Verwaltung und Entwicklung der nicht-betriebsnotwendigen Immobilien, die Verwaltung wesentlicher Finanzbeteiligungen, die Erbringung von IT-Dienstleistungen, die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle sowie die Administration des Post-Arbeitsmarkts.
CASHFLOW UND BILANZ
Der Cashflow aus dem Ergebnis erreichte in den ersten drei Quartalen 2024 276,3 Mio EUR nach 216,1 Mio EUR in den ersten drei Quartalen 2023 (+27,9 %). Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit betrug in der Berichtsperiode 58,4 Mio EUR im Vergleich zum Vorjahreswert von 73,4 Mio EUR. Hier sind als größte Effekte die Veränderungen der Core Banking Assets der bank99 in Höhe von minus 234,7 Mio EUR zu nennen, die im Vergleichszeitraum des Vorjahres minus 138,6 Mio EUR betrugen. Die Core Banking Assets beinhalten die Veränderung der Bilanzposten Finanzielle Vermögenswerte aus Finanzdienstleistungen und Finanzielle Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen exklusive der Zahlungsmittel, Zahlungsmitteläquivalente und Guthaben bei Zentralbanken und fassen somit das Einlagen- und Veranlagungsgeschäft der bank99 zusammen. Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit exklusive Core Banking Assets belief sich in den ersten drei Quartalen 2024 auf 293,1 Mio EUR nach 212,0 Mio EUR im Vorjahr. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich in den ersten neun Monaten 2024 auf minus 77,6 Mio EUR nach minus 51,3 Mio EUR in der Vorjahresperiode. Die Ausgaben für den Erwerb von Sachanlagen und als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien (CAPEX) betrug in der aktuellen Berichtsperiode 90,7 Mio EUR. Die Österreichische Post setzt auf die Kennzahl des Operativen Free Cashflows, um damit die Finanzkraft des operativen Geschäfts zu betrachten und daraus die Dividende des Geschäftsjahres abzudecken. Der Operative Free Cashflow belief sich ohne Berücksichtigung der Veränderung der Core Banking Assets in der aktuellen Berichtsperiode auf 229,3 Mio EUR im Vergleich zu 177,2 Mio EUR im Jahr zuvor. Der Anstieg von 29,4 % ist auf die gute operative Geschäftsentwicklung sowie auf einen positiven Steuereffekt aus einer Vorperiode zurückzuführen. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit erreichte in den ersten neun Monaten 2024 minus 154,6 Mio EUR nach minus 130,5 Mio EUR im Vorjahr. Darin enthalten war die Dividendenausschüttung an die Aktionär*innen der Österreichischen Post AG in Höhe von 120,2 Mio EUR.
Die Österreichische Post setzt auf eine solide Bilanz- und Finanzierungsstruktur. Die Bilanzsumme der Österreichischen Post zum 30. September 2024 von 6,1 Mrd EUR hat sich seit dem Einbezug der bank99 in 2020 deutlich ausgeweitet. Aktivseitig bildeten Sachanlagen in der Höhe von 1.353,2 Mio EUR eine der größten Bilanzpositionen und inkludierten Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen von 375,5 Mio EUR. Zudem gab es immaterielle Vermögenswerte und Geschäfts- oder Firmenwerte aus Unternehmenserwerben, die per 30. September 2024 mit 149,8 Mio EUR ausgewiesen sind. In der Bilanz sind Forderungen in Höhe von 467,5 Mio EUR ausgewiesen, die anderen finanziellen Vermögenswerte lagen zum 30. September 2024 bei 27,1 Mio EUR. Finanzielle Vermögenswerte aus Finanzdienstleistungen betrugen per Ende des dritten Quartals 2024 3.758,2 Mio EUR und resultieren im Wesentlichen aus der Geschäftstätigkeit der bank99. Auf der Passivseite der Bilanz lag das Eigenkapital des Österreichischen Post-Konzerns zum 30. September 2024 bei 710,7 Mio EUR (Eigenkapitalquote von 11,7 %). Die Logistik-Eigenkapitalquote (Eigenkapital zu Gesamtkapital ohne finanzielle Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen) betrug per Ende September 2024 28 %. Die Rückstellungen lagen mit Ende der Berichtsperiode bei 590,3 Mio EUR, die anderen finanziellen Verbindlichkeiten beliefen sich auf 646,6 Mio EUR und die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Sonstiges betrugen 579,7 Mio EUR. Finanzielle Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen in Höhe von 3.538,5 Mio EUR resultieren aus der Geschäftstätigkeit der bank99 (Einlagen- und Veranlagungsgeschäft der Kund*innen der bank99).
AUSBLICK
Die internationalen Brief- und Paketmärkte entwickeln sich weiterhin in unterschiedliche Richtungen. In vielen europäischen Ländern beeinflussen das schwache Wirtschaftswachstum und das damit einhergehende zögerliche Investitionsklima das Kaufverhalten von Unternehmen und privaten Konsument*innen. Der Trend von rückläufigen Briefmengen und einem anhaltenden Wachstum von Paketmengen durch den starken Online-Handel setzt sich fort.
Umsatzwachstum 2024 Die Umsatzentwicklung des Jahres 2024 profitiert durch positive Rahmenbedingungen und Sondereffekten in allen Divisionen im Laufe des gesamten Geschäftsjahres. Der prognostizierte Umsatz 2024 sollte daher – in Abhängigkeit von der Entwicklung des Wechselkurses der türkischen Lira – auf 3 Mrd EUR steigen. In der Division Brief & Werbepost ist für 2024 in Summe von einem stabilen bis leicht positiven Umsatz auszugehen. Der Basistrend einer sinkenden Mengenentwicklung der klassischen Briefpost wird anhalten. Darüber hinaus ist durch die schwache Konjunktur weiter mit einem schwierigen Einzelhandelsumfeld und somit auch einem verringerten Volumen an Werbe- und Medienpost zu rechnen. In den ersten drei Quartalen wirkten große Wahlen in Österreich, aber auch Preisanpassungen bei diversen Produkten positiv. In der Division Paket & Logistik sollte der Umsatz um ca. 15 % steigen. Die finalen Umsatzerlöse 2024 sind abhängig vom Wechselkurs der türkischen Lira zum Ende des Jahres. In der Division Filiale & Bank wird unter Berücksichtigung des Zinsumfelds ein zweistelliges Umsatzwachstum für das Geschäftsjahr angestrebt.
Konzernergebnis 2024 Umsatzwachstum gepaart mit Kostendisziplin und Effizienz sind erforderlich, um die angestrebte Stabilität der Österreichischen Post zu gewährleisten. Bei einem weiterhin stabilem Marktumfeld im vierten Quartal 2024 ist mit einem EBIT-Anstieg von zumindest 5 % zu rechnen, also einem erwarteten EBIT von etwas über 200 Mio EUR.
Das umfangreiche Investitionsprogramm der letzten Jahre – in Österreich wurde die Sortierkapazität fast verdreifacht – ist weitgehend abgeschlossen. Die zukünftigen Investitionsschwerpunkte liegen im Wachstumsbereich (internationale Logistik), in der digitalen Transformation sowie im Ausbau der E-Mobilität. Bis 2030 soll beispielsweise die CO2-freie Zustellung auf der letzten Meile in Österreich erreicht werden. Für das Jahr 2024 sind insgesamt 70–80 Mio EUR an Maintenance-CAPEX für Technologie und Automatisierung und 40–50 Mio EUR an Investitionen in grüne Transformation (Photovoltaikanlagen, E-Mobilität, E-Ladeinfrastruktur) sowie etwa 30 Mio EUR an Growth CAPEX (Wachstum – Infrastruktur), hauptsächlich in der Türkei sowie Südost- und Osteuropa, geplant.
Prognose 2025 Für das Jahr 2025 sollte sich das gesamtwirtschaftliche Umfeld nur leicht verbessern. Verglichen mit 2024 werden einige positive Sondereffekte für die Post nicht mehr wirksam sein, wie etwa im Briefbereich die Produktreform per 1. September 2023, aber auch der Wegfall großer Wahleffekte. Im Paketgeschäft sollte nach dem starken Anstieg 2024 im Jahr 2025 ein Umsatzwachstum im einstelligen Bereich erfolgen, dies in Abhängigkeit von der Entwicklung des Wechselkurses der türkischen Lira. Die Österreichische Post geht daher auch für das Jahr 2025 von einem Umsatz von über 3 Mrd EUR aus und hat das Ziel, wieder ein Ergebnis (EBIT) von 200 Mio EUR zu erreichen. Die Österreich Post verfolgt auch weiterhin das Ziel, zumindest 75 % des Nettoergebnisses an die Aktionär*innen auszuschütten, und bestätigt damit ihre attraktive Dividendenpolitik.
05.11.2024 CET/CEST Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch EQS Group AG. www.eqs.com |
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2021893 05.11.2024 CET/CEST