Mit Optimismus die Zukunft gestalten - Redemanuskript

Pressemeldungen

Sehr geehrte Damen und Herren,

herzlich willkommen auf unserer Jahreseröffnungs-börse 2020! Wir freuen uns, dass Sie unsere Gäste sind.

Der Abend geht mit drei Buchstaben los –
„E wie Emil, D wie Dora und M wie Martha“ – kurz: EDM!

„EDM“ könnte für „ein drittes Mal“ stehen, wenn es um regulatorische Themen ginge – nach „MiFID - mit Freude in das – neue Jahr 2018“ und „ESG – eine Spitzengesellschaft 2019“.

„EDM“ könnte heißen: es dürstet mich! Stoßen Sie bitte mit mir an auf das neue Jahr. Wir alle wünschen Ihnen das Beste für 2020. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Ihnen und darauf, dass wir gemeinsam in dieses Jahr starten. Wir trinken auf Ihr Wohl!

„EDM“ steht tatsächlich bei uns Börsianern für E wie Europa, D wie Deutschland, M wie München – also für das Kürzel der Börse München, seit Jahrzehnten hinterlegt in den Handels- und Abwicklungssystemen!

Viele von Ihnen kennen uns als EDM! Sie schauen in die Ordereingabemaske und schicken uns Wertpapieraufträge. Herzlichen Dank dafür.

Ich begrüße alle Emittenten, Marktteilnehmer, die Spezialisten auf MAX-ONE und alle Market Maker auf gettex. Ohne Sie gäbe es keine handelbaren Produkte und keinen Sekundärmarkt. Ohne Sie gäbe es keine Preisfeststellung. Ohne Sie gäbe es die Börse München nicht! Wir freuen uns mit Ihnen auf gute Geschäfte, auf neue Kooperationen und auf gemeinsame Veranstaltungen im neuen Jahr!
„Optimismus bedeutet, dass die Zukunft offen ist… und dass wir alle sie mitgestalten können“, so der Philosoph Karl Popper! Mit diesem Zitat haben wir Sie für heute eingeladen und dies ist unser Motto. Wir wollen mit Ihnen gemeinsam mit Freude und Pflichtbewusstsein diese Zukunft an der Börse München gestalten. Darauf konzentrieren wir uns als EDM. EDM als Börsenkürzel ist heute oft durch den sog. Market Identifier Code (Mic-Code) ersetzt. Für unsere beiden Handelsmodelle MAX-ONE und gettex beginnen die vier jeweils mit M – MUNA bis D. Ich dekliniere „EDM“ daher heute nur für Sie in umgekehrter Reihenfolge „MDE“: München, Deutschland Europa. Es geht los mit
M – wie München

Das Bayerische Wirtschaftsarchiv bei der IHK für München und Oberbayern gibt es seit 25 Jahren. Eine Auswahl aus der Ausstellung „Bayerische Aktien“ haben wir für Sie noch einmal aus dem Archiv geholt.

Im Foyer sehen Sie auch das IHK-Gebäude – damals das „Haus des Handels und Gewerbes“. Es war bis 1964 der Ort, an dem die Börse lautstark erlebt werden konnte. Der spätere Kammersaal war unser Handelsraum bis er zu klein wurde. Dies sehen Sie auf drei Tafeln. Eine davon zeigt Ihnen eine Schuldverschreibung, die dazu diente, das Gebäude des Stararchitekten Friedrich von Thiersch (Justizpalast!) zu finanzieren. Und wer hat es bezahlt?

Je zur Hälfte die IHK und der Münchener Handelsverein! Dieser Verein hat sich im Jahr 1869 konstituiert. Der Chronist Dr. Spenkuch schreibt: „Für die Zeit 1868/1869 gilt: Die Börse … existierte nur dem Namen nach. Dieses Scheindasein hörte erst auf, als im Jahre 1869 der Münchener Handelsverein mit „neuem Mute, mit viel Glück und Geschick, mit großer Energie an eine Rekonstruktion der Börse ging“ . Er zählte 200 Kaufleute, Fabrikanten und Handelsgesellschaften , wurde als freie Vereinigung geschaffen und als anerkannter Verein im April 1870 im Vereinsregister eingetragen. Sein Zweck war die Förderung der allgemeinen Interessen des Handels und der Industrie. Seine Aufgabe war von Beginn an die „Erhaltung der Börse und Handhabung der Börsenordnung.“ Zur Erinnerung: die Börse München wurde 1830 gründet.

Liebe Gäste,

wir freuen uns heute deshalb mit Ihnen auch über 150 Jahre Münchener Handelsverein, über seinen Einsatz für die Börse, für die Wirtschaft, Bayern und die Stadt München. Wir freuen uns, dass die IHK auch als Alleineigentümer des Gebäudes „unseren“ Raum wieder als Börsensaal benannt hat. Wir freuen uns über das neue „Börsen-Café“ und auf den Sommer 2020, wenn wir dort auch draußen zum Mittagessen gehen.

Heute hat der Münchner Handelsverein rund 40 Mitglieder aus der Finanz- und der Realwirtschaft. Der Verein ist mittelbar alleiniger Eigentümer der Bayerischen Börse AG. Sie wiederum betreibt die Börse München – EDM!

Und dazu passt, dass der Vorsitzende des Vereins auch Vorsitzender des Aufsichtsrates der Bayeri-schen Börse AG ist. Herr Baader, vielen Dank für diese sehenswerte Ausstellung an bayerischen Werten aus Ihrer privaten Sammlung! Sie wissen Menschen für Wirtschaftsgeschichte und Börse zu begeistern! Ich begrüße mit Ihnen alle Mitglieder des Münchener Handelsvereins, alle Mitglieder unserer Gremien im Verein, die Aufsichtsräte der Bayerischen Börse AG, die Mitglieder aus dem Börsenrat, aus dem Freiverkehrsausschuss und aus dem Sanktionsausschuss. Es ist super, dass Sie sich alle für unsere EDM einsetzen. Und wer will, kann gerne den Ausstellungskatalog mit nach Hause nehmen.

Liebe Gäste,

„Bayerische Werte“ sind nicht nur im 19. Jahrhundert an die Börse München gekommen sondern auch im Jahr 2019, genauer in „m:access“, von manchen als „em access“ ausgesprochen.

Und in diesem Qualitätssegment für den Mittelstand ist seit letztem Sommer die Spielvereinigung Unterhaching. Sie beweist mit ihrem Börsengang, dass sich auch kleinere Unternehmen Eigenkapital an der Börse beschaffen und im Kapitalmarkt behaupten können. 65 Unternehmen sind aktuell gelistet. Wir haben einen All-share-Kurs-Index neu aufgesetzt.

Er ist täglich abrufbar und entwickelt sich gut. Und damit verbinde ich mein herzliches „Grüß Gott!“ an alle m:access-Unternehmer, Emissionsbegleiter und Dienstleister rund um die Eigen- und Fremdkapitalfinanzierung.

Wir wissen: die Zahl gelisteter Unternehmen ist in Deutschland seit 2000 um 40 Prozent gefallen. Mehr börsennotierte Unternehmen braucht das Land! Ganz im Sinne von Karl Popper gilt: Optimismus ist Pflicht! Und dieser Optimismus ist dank m:access gut begründet:

Kapitalerhöhungen sind hundertfach durchgeführt worden. Anleihen wurden zurückbezahlt und neue erfolgreich begeben. Börsengänge und Anleiheemissionen sind mit unserem Zeichnungstool platzierbar. Das klappt auch 2020!

Sehr geehrte Damen und Herren,

kommen wir zum D wie Deutschland. Was denken Sie, wenn Sie an Deutschland denken?

„DAX 15.000! “ „Deutschland hat Zukunft“! „Cheer up Deutschland“! Ich denke mit Karl Popper: Optimismus bedeutet, dass die Zukunft offen ist – und wir sie mitgestalten können. Dies tun wir als EDM deutschlandweit. Schauen Sie sich nur einmal die Herkunft der m:access-Unternehmen an.

Wir sind mit unserer Veranstaltungsreihe „Börse vor Ort“ auf Tour. Besonders schön war es im Kieler Schloss mit der Förde Sparkasse und Robert Halver von der Baader Bank.

Aus Hamburg hat sich das Bankhaus Donner&Reuschel direkt an gettex angeschlossen. Neu angebunden sind jetzt die dwpbank, Gratisbroker, Smartbroker und die 1822 direktbank. Ihre Kunden können damit direkt über gettex handeln. Und dies geht nur dank „dicker Leitungen“, Schnittstellen, die miteinander kommunizieren, und Technik, die stabil läuft.

Ich begrüße mit einem herzlichen Dankeschön alle Kolleginnen und Kollegen aus den Rechenzentren der Baader Bank und der Deutschen Börse AG, aus der Anwendungsentwicklung und aus dem Support, besonders von pdv, braintrade und 4Tiso. Sie haben Neues möglich gemacht. Sie haben trotz Knappheit an Ressourcen für uns manchmal sogar „gezaubert“.

Ich war wie „verzaubert“, als eine Idee bekannt wurde, die in die Kategorie „Cheer up Aktie“ gehört: die Idee der Wiedereinführung einer Spekulations-frist für das Aktiensparen bei einer Haltedauer von 5 Jahren.

Dieser Vorschlag unseres Ministerpräsidenten Markus Söder hebt sich besonders positiv von so manchen Vorschlägen und Neuerungen aus Berlin ab. Er ist richtig und nützt Investoren, Emittenten und der Altersvorsorge in der weiter andauernden Niedrigzinsphase. Schön zu lesen war dazu: „Gewinne von SAP oder Daimler helfen US-Pensionären und norwegischen Bürgern. Nicht denen, die sie erwirtschaftet haben.“  Die Börse München wird diese Initiative aus Bayern deshalb wo immer erforderlich sehr gerne unterstützen. Sie ist auch Grund für Optimismus, dass sich vielleicht sogar bei Politikern die Einstellung zur Aktie positiv verändert.

Liebe Gäste,

dies gilt nicht für jeden Politiker. Bundesfinanzminister Olaf Scholz beharrt auf einer Finanztransaktionssteuer, die jetzt als eine Steuer ausschließlich auf Aktien im Entwurf vorliegt und in Brüssel entschieden werden soll.

Und damit komme ich zum „E wie Europa“ aus unserem Börsenkürzel EDM. Ein „europäischer Kontext“ ist für diese Aktiensteuer schon lange nicht mehr gegeben. Denn:

Nur 10 von noch 28 Ländern sind im sogenannten „Club der Willigen“. Davon erzielen Slowenien und die Slowakei keine Erlöse und Griechenland besten-falls 10 Millionen Euro. Dort gibt es nämlich keine bzw. nur wenige Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 1 Milliarde Euro. Nur für die ist ja die Aktiensteuer geplant. Trotzdem wollen diese drei Länder ihr Steuerrecht ändern. Das kostet sie Geld. Deshalb sagt Bundesfinanzminister Scholz diesen Ländern insgesamt 50 Millionen Euro Transferzahlungen zu, damit sie nicht diesen Club der Willigen verlassen.  Ich sehe darin ein kreatives Malen nach Zahlen und den Einstieg in einen Länderfinanzausgleich auf EU-Ebene. Ich kann mir nicht vorstellen, dass CDU, CSU und SPD dies mit dem Begriff „europäischer Kontext“ gemeint haben.

„Europäischer Kontext“ heißt für mich richtigerweise: 2/3 der Länder sind bei der Aktiensteuer nicht mit dabei. Die ursprüngliche Intention, die Verursacher der Finanzmarktkrise zur Kasse bitten, ist im „europäischen Kontext“ mehrheitlich nicht umsetzbar. Die vertiefte Zusammenarbeit der anderen 10 ist selbst für 1/3 der Beteiligten reine Symbolik, weil sie eine Steuer auf Nichts einführen.

7 von 28 Ländern sind für mich eine Splittergruppe. Ich finde es besser, sie als den „Club der Unwilligen“ zu benennen – erst recht jetzt, wo wir alle wissen, dass der Brexit neue Möglichkeiten bietet, den Finanzstandort London auszubauen. Die britische Stempelsteuer gilt nicht für nicht-britische Werte und schon heute finden rund 40 Prozent der Umsätze in deutschen DAX-Werten in London statt.

Weder BMW, Siemens oder die Münchener Rück haben mit ihren Aktien die Finanzmarktkrise befördert. Private Anleger auch nicht! Wir alle hier wissen es: die Einführung wäre schlecht für den deutschen Kapitalmarkt und schlecht für die Aktienkultur in Deutschland. Sie geht auf Kosten der Altersvorsorge und nur der private Anleger würde sie bezahlen.

Wenn Politiker sich am Koalitionsvertrag festklammern, ist dies heute nur ein Beleg dafür, dass ihre Einnahmeerzielungsabsicht keine Grenzen kennt. Scholz rechnet mit rund 1,5 Milliarden Euro für den Bundeshaushalt. Das ist erstens optimistisch und zweitens gierig. Ich fordere die Mitglieder der Bundesregierung und des deutschen Bundestages auf, sich von der Aktiensteuer zu verabschieden und die Arbeiten auch auf internationaler Ebene einzustellen.

Der Entwurf von Scholz gehört in die Tonne – egal ob in Brüssel oder in Berlin, egal ob in eine grüne, gelbe oder in eine blaue – diese FTT ist FDT:
für die Tonne.
Liebe Gäste,

„Optimismus bedeutet, dass die Zukunft offen ist – und wir sie mitgestalten können.“ Dies denken wir gemeinsam mit über 50 Teilnehmern der Finanzplatz München Initiative. Zusammen durchleuchten wir das europäische Regelwerk in seinen diversen Entwicklungsstadien, auf Level I und auf Level II. Wir machen uns für Verbesserungen in Brüssel, Berlin und München stark.

Ich begrüße sehr herzlich alle Vertreterinnen und Vertreter der Teilnehmer der fpmi: aus der Versicherungsbranche, aus der Kreditwirtschaft, von den Kammern, Verbänden und Universitäten, von der Stadt München und den bayerischen Ministerien. Wir arbeiten gerne mit Ihnen zusammen und wissen: die Themen werden uns nicht ausgehen.

Wir arbeiten darauf hin, dass die Europäische Union auch ohne Großbritannien klappt und zwar so, wie es Richard von Weizsäcker einmal postuliert hat:

„Ehren wir die Freiheit!
Arbeiten wir für den Frieden!
Halten wir uns an das Recht!
Dienen wir unseren inneren Maßstäben!“

In und mit dieser Haltung bleibt das Wort Zukunft ein „Frohwort“ und wird nicht zum „Drohwort.“

Liebe Gäste!

EDM – Europa, Deutschland, München. Unser Börsenkürzel wird sogar mit Electronic Dance Music verwechselt. Wir freuen uns, dass heute wieder Jazz-Musik unsere Gespräche untermalt.

Herzlichen Dank an die Musiker der Band Crosspop, an die Technik, an alle in der Küche und im Service von Flo & Co. Wir feiern jedes Jahr wieder gerne hier und fühlen uns bestens versorgt. Dies ist bitte einen Applaus wert - für alle guten Geister des heutigen Abends und alle bei uns in der Börse, die dieses Fest vorbereitet haben!

Denken Sie im Laufe des Jahres immer mal wieder an Karl Popper: „Optimismus bedeutet, dass die Zu-kunft offen ist… und dass wir alle sie mitgestalten können, Optimismus ist Pflicht.“

Machen Sie sich im Laufe des Abends keine Gedanken darüber, ob das Glas halb voll oder halb leer ist. Vielleicht ist es ja nur doppelt so groß, wie es sein müsste.

Meine Rede ist damit zu E wie Ende!
Ich sage D wie Danke für Ihre Aufmerksamkeit
und M wie Mini-Tartelettes! Die gibt es nämlich
zum Nachtisch. Auf einen schönen Abend!