Adrian Fritz, 21Shares

Wie geht es mit Bitcoin weiter? Gibt es Indikatoren

Welche Entwicklungen bewegten den Krypto-Markt der vergangenen Woche? Worauf sollten Krypto-Enthusiasten, -Anleger und -Besitzer aktuell achten?

Adrian Fritz, 21Shares

Das neue Jahr ist angebrochen und viele Beobachter blicken nach den Ereignissen des vergangenen Jahres mit großer Spannung auf die Entwicklungen am Krypto-Markt. Dieser erlebte in den ersten Wochen des Jahres allerdings ein paar Dämpfer – etwa durch die Ankündigung der scheidenden US-Regierung, 6,5 Milliarden US-Dollar an Bitcoin zu verkaufen. Kursprognosen über die Zukunft sind immer mit Vorsicht zu genießen, doch bei all ihrer Volatilität bietet die Krypto-Welt hier einen Vorteil: Sie ermöglicht durch den transparenten Aufbau der Blockchain-Technologie die Analyse einer großen Datenmenge, den sogenannten „On-Chain-Daten“. Daraus ergeben sich mehrere Kennzahlen, die uns bei der Frage behilflich sein können, wo im Marktzyklus sich Krypto generell sowie Bitcoin im Speziellen gerade befindet. Zwei davon wollen wir in diesem Bericht vorstellen. 

Der MVRV-Z – Welcher Bitcoin-Preis ist „fair“? 

Welcher Kurswert für den Kauf – oder auch den Verkauf – eines Vermögenswertes gut oder schlecht ist, ist höchst subjektiv. Das gilt umso mehr für jene Assets, die in kurzen Abständen große Bewegungen machen: Während ein Bitcoin im Wert von 45.000 Dollar im April 2022 durchaus als überbewertet gegolten haben mag, erscheint ein Kauf desselben Bitcoins für 90.000 Dollar heutzutage womöglich für viele als Schnäppchen. Ein Werkzeug verschafft hier zumindest etwas Klarheit: Der MVRV-Z Score. Hinter diesen Buchstaben verstecken sich drei Kennzahlen:

  1. der Marktwert (market value, MV),
  2. der Realisierte Wert (realized value, RV) und
  3. der Z-Score, eine statistische Kennzahl, die die Abweichung eines Datenpunktes vom Mittelwert angibt. 

Gemessen wird somit die Differenz zwischen der aktuellen Marktkapitalisierung – also dem momentanen Marktpreis von Bitcoin multipliziert mit der Gesamtanzahl der existierenden Coins – und dem Durchschnittspreis, zu dem alle Bitcoins zuletzt gekauft oder verkauft wurden. Ein geringer Abweichungswert zeugt demzufolge von einem niedrig und möglicherweise unterbewerteten Bitcoin-Markt. Viele Bitcoin-Besitzer haben in diesem Fall ihre Bitcoins zu höheren Preisen erworben, weshalb die Motivation, zu verkaufen, gering ist. 

Höhere Werte hingegen deuten auf Markthöhen oder Marktspitzen hin: So wird ein Wert von 7 oder höher mit einer extremen Überbewertung des Bitcoin-Preises assoziiert. Der aktuelle Wert von 2,5 bis 3 deutet hingegen eher auf ein sogenanntes lokales Hoch hin, weshalb eine kleinere Preiskorrektur zwar nicht überraschend wäre, wir uns jedoch zugleich auch weit von einer extremen Überwertung entfernt befinden. Diese wäre erst erreicht, wenn der Bitcoin-Kurs auf 200.000 US-Dollar ansteigt. 

Der MVR-Z Score im Vergleich mit dem Bitcoin-Preis: Deutlich erkennbar sind die Spitzen beider Werte, die jedoch nicht immer zeitlich übereinstimmen ©21Shares

Die Krypto-Liquidität – was sagt ein großer Stablecoin-Vorrat aus?

Stablecoins werden von Beobachtern als das Krypto-Äquivalent zum für Investitionen verfügbaren Kapital gesehen. Schließlich übernehmen Stablecoins in der Krypto-Welt die Rolle einer Art „Bargeldreserve“. Sie dienen als liquide Mittel, die leicht in volatile Krypto-Assets wie Bitcoin oder Ethereum umgewandelt werden können, was die Nachfrage nach diesen Assets erhöhen könnte. Historisch gesehen folgt daher auf ein Markthoch auch ein erheblicher Rückgang der Stablecoin-Liquidität, da Gelder aus dem Kryptobereich abgezogen werden – aktuell ist aber das krasse Gegenteil der Fall. 

So erreichte im derzeitigen Marktumfeld das verfügbare Stablecoin-Angebot ein Allzeithoch von rund 200 Milliarden US-Dollar, was darauf hindeutet, dass noch eine Menge Kapital darauf warten könnte, auf den Markt geworfen zu werden. Tatsächlich ist der einzige jüngst zu beobachtende Rückgang auf die Umsetzung der MiCA-Richtlinie in der EU zurückzuführen, als einige Stablecoins von den in der EU ansässigen Börsen zunächst gelöscht, aber dann in andere Länder umverteilt wurden. Der zum jetzigen Zeitpunkt hohe und weiter ansteigende Vorrat and Stablecoins deutet auf eine hohe Liquidität des Krypto-Marktes hin und könnte daher durchaus Vorzeichen für neue Kapitalzuflüsse in Bitcoin und andere Krypto-Assets sein.

Adrian Fritz

Adrian Fritz ist Head of Research der Forschungsabteilung von 21.co, Dachunternehmen des Krypto-ETP-Emittenten 21Shares. Fritz absolvierte ein Masterstudium an der Hult International Business School in San Franciso und begann seine Karriere als Finanzanalyst. Danach war er als Broker und im Investmentbanking tätig. Vor seinem Einstieg bei 21Shares war er unter anderem bei Signature Management Consulting in Barcelona und als Analyst bei Cellnex Telecom in Zürich tätig.

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