Vergessen wir den Kampf gegen das Klima?

Europäische Politik darf die Nachhaltigkeitswende nicht aus den Augen verlieren
Eine Bedrohung zu erkennen, bedeutet nicht, dass man alle anderen Gefahren ignorieren kann. In der Politik stehen Milliarden für Panzer und Kampfflugzeuge bereit – schließlich hat der Krieg einen klaren Feind und Rüstungsunternehmen profitieren davon. Auf der anderen Seite werden Investitionen in die Bekämpfung des Klimawandels immer als „zu teuer“ abgetan, obwohl der Schaden, der durch Untätigkeit entsteht, bald um ein Vielfaches größer sein wird.
Diese verzerrten Prioritäten zeigen schmerzhaft die politische Unfähigkeit, sich für die langfristige Zukunft zu entscheiden: Kurzfristige Gewinne und Lobbyarbeit haben Vorrang, während der unsichtbare Feind des Klimawandels still und leise unsere Zukunft untergräbt. Es ist höchste Zeit, dass wir die Klimakrise mit der gleichen Dringlichkeit und den gleichen Ressourcen bekämpfen wie jede militärische Bedrohung, denn der Feind mag unsichtbar sein, aber die Folgen sind sehr real und inakzeptabel.
Energiewende vergrößert die strategische Autonomie Deutschlands
Wirtschaftsminister Robert Habeck verwies darauf, dass an den deutschen LNG-Terminals bereits über 80 Prozent des Brennstoffs aus den USA kommen. Doch was passiert, wenn Trump die LNG-Exporte nach Europa stilllegt? Nachdem sich Deutschland gerade erst vom russischen Gas abkoppelte, könnte auch die neue Abhängigkeit von den USA uns schnell zum Verhängnis werden. Deutschland muss seine eigene Energieversorgung sicherstellen und dafür ist der Ausbau der Erneuerbaren dringend notwendig.
Obwohl es für Europa wichtig ist, sich gegen feindliche Angriffe zu verteidigen, sollte der Kampf gegen die Klimaerwärmung nicht in den Hintergrund geraten, da die nachhaltige Umgestaltung unserer Gesellschaft nicht nur dem Klima, sondern auch unserer strategischen Autonomie nutzt