US-Zolldesaster: Der Schaden bleibt

US-Staatsanleihen gelten als das Fundament, auf dem die Weltfinanzmärkte ruhen, und das gerade in Krisenzeiten Stabilität verspricht. Höhere Renditen können jedoch angesichts der hohen und weiter steigenden Verschuldung schnell den gesamten US-Staatshaushalt ins Wanken bringen. Angesichts dieser Perspektive knickte der US-Präsident dann auch abrupt ein und verkündete ein dreimonatiges Moratorium bei den zuvor verhängten Zöllen gegenüber allen Ländern außer China. Am Wochenende gewährte Trump zudem Zoll-Ausnahmen für chinesische Elektronik-Produkte.
Aber der Schaden bleibt. Finanzinvestoren wie auch international aufgestellte Unternehmen sind nachhaltig verunsichert bezüglich der Verlässlichkeit der USA und somit des größten und wichtigsten Kapitalmarkts der Welt.
Europa als attraktiver Kontrast zu den USA
Zwar atmeten die Aktienmärkte nach der einstweiligen Aussetzung der Zölle zunächst spürbar auf, doch bröckelten die Kurse zum Ende der Handelswoche wieder ab. Dass in Deutschland nun schnell eine handlungsfähige Regierung gebildet worden ist, schafft immerhin etwas Stabilität in dem weltwirtschaftlichen Chaos. Für den Standort Deutschland und damit auch für den europäischen Wirtschaftsraum enthält der Koalitionsvertrag viele gute Ansatzpunkte. Diese müssen jetzt allerdings auch wirksam umgesetzt werden. Gerade im Kontrast zu der düsteren wirtschaftlichen Entwicklung in den USA erscheinen die europäische Wirtschaft und damit die europäischen Aktienmärkte zunehmend attraktiver.
Die erratische ideologische Handelspolitik des US-Präsidenten schlägt sich nun zunehmend in schwachen Konjunkturdaten nieder, beispielsweise beim am Dienstag zur Veröffentlichung anstehenden deutschen ZEW-Index. Und auch die Europäische Zentralbank wird am Donnerstag wohl den eingetrübten Perspektiven mit einer vorgezogenen Leitzinssenkung Tribut zollen.
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