US-Notenbank dürfte abwarten

Die Kernrate der Inflation (ohne die schwankungsanfälligen Komponenten Energie und Nahrungsmittel) liegt noch höher bei 3,1 Prozent. Zudem ist der Arbeitsmarkt mit einer zuletzt nur moderat angestiegenen Arbeitslosigkeit von 4,1 Prozent weiterhin in einer sehr robusten Verfassung. Zwar nahmen die Befürchtungen einer stärkeren Konjunkturabkühlung in den letzten Wochen zu, wodurch die Beschäftigung und der Preisdruck künftig ebenfalls sinken könnten. Allerdings besteht anhaltend die Gefahr, dass die Zoll- und Einwanderungspolitik der Regierung unter Präsident Trump zu steigenden Warenpreisen bzw. stärker zulegenden Löhnen führen könnte.
Der Unsicherheitsfaktor bleibt “Trump”
Die Fed dürfte vor diesem Hintergrund bei ihrem datenabhängigen Kurs bleiben und auf schwächere Inflations- und/oder Arbeitsmarktdaten warten, bevor sie die Zinszügel lockert. Aufgrund des in der Eurozone intakten Leitzinssenkungspfads und des dadurch steigenden Leitzinsvorsprungs der USA könnte der US-Dollar im Zuge des Fed-Zinsentscheids – nach zuletzt deutlichen Verlusten – wieder etwas zulegen. Hier könnte jedoch die unberechenbare Komponente „Donald Trump“ eine Rolle spielen. Sollte er die ihm voraussichtlich nicht genehme Entscheidung der Notenbank dazu nutzen, deren Unabhängigkeit infrage zu stellen, würde dies den Dollar eher schwächen. Es bleibt dabei: in diesen Wochen funktioniert an den Kapitalmärkten kaum eine Prognose ohne auf den wesentlichen Unsicherheitsfaktor „Trump“ zu verweisen.