Trump ist zurück!
Sobald die Administration bestätigt ist, wird auch die Handelspolitik adressiert werden. Durch die Aufstellung von Drohpunkten (z.B. 25 Prozent Zölle gegenüber den Freihandelspartnern Kanada und Mexiko) oder Vergünstigungen (z.B. Aussetzen des TikTok-Verbots) wird Trump versuchen, die US-Außenhandelsposition in bilateralen Verhandlungen zu verbessern. Bei den Gesprächen mit der EU dürfte er nicht nur zusätzliche amerikanische Energieexporte als Alternative zu Zöllen verwenden, sondern auch die Drohung, die militärische Unterstützung zu reduzieren. Auch wenn es in einigen Fällen „Deals“ geben wird, bleiben wir bei unserem Basis-Szenario, dass die USA auf breiter Ebene Zölle einführen, die zu Gegenreaktionen führen und weltweit die Inflation anheizen und das Wirtschaftswachstum bremsen werden.
Turbulente Nachrichtenlage - hohe Volatilität
Nachdem an den Rentenmärkten zum Jahreswechsel die Sorgen über höhere Inflation und ausufernde Staatsverschuldung zu einem deutlichen Anstieg der längerfristigen US-Renditen geführt haben, der zu großen Teilen in Europa nachvollzogen wurde, hat sich um den Amtsantritt die Lage beruhigt. Bei turbulenter Nachrichtenlage dürfte die Volatilität an den Märkten hoch bleiben, wir erwarten jedoch eine Seitwärtsbewegung der Renditen. Dabei gehen wir weiterhin von einer Zinssenkung der Fed und zwei Zinssenkungen der EZB aus, die im ersten Halbjahr auf der Agenda stehen. Auf der politischen Stresstestagenda steht als nächstes die Bundestagswahl. Ähnlich wie bei den US-Wahlen, bei der Trump in den Umfragen unterschätzt wurde, könnte die AfD deutlich mehr Stimmen bekommen als derzeit erwartet. Dies dürfte die Regierungsbildung zusätzlich erschweren. Fokus der neuen Regierung sollten Maßnahmen sein, die das nur noch mickrige Potenzialwachstum von 0,4 Prozent wieder erhöhen.