Trump hält das Zepter - doch es gibt mehr Potenzial
Bitcoin-Befürworter in Schlüsselpositionen
Im neuen US-Regierungsteam sitzen – wie der Tag der Amtsübergabe nochmals eindrucksvoll vorführte – prominente Bitcoin-Befürworter, darunter Investoren und politische Entscheidungsträger. Die mögliche Ernennung von Paul Atkins zum SEC-Vorsitzenden signalisiert zudem eine seismische Verschiebung in Richtung regulatorischer Klarheit. Diese Verschiebung könnte die Branche legitimieren, globale Akteure in die USA locken und institutionelles Kapital in einem noch nie dagewesenen Ausmaß freisetzen.
Krypto-begünstigende Standards
Eine klare Regulierung ist sicherlich ein Eckpfeiler von Trumps Krypto-Vision. Die Beendigung jener Bemühungen der alten Regierung, die Etablierung der Krypto-Branche im Finanzsystem zu behindern – gemeinhin unter dem Namen „Operation Chokepoint 2.0“, scheint nahe. Das würde es Finanzinstituten ermöglichen, wieder Bankbeziehungen zu Krypto-Unternehmen aufzubauen, was ihnen bislang verwehrt war. Die bisherige Gesetzeslage hatte unter anderem Krypto-Handelsplätzen wie Kraken, Coinbase, Binance oder Silvergate zu schaffen gemacht. Eine Abkehr von dieser Praxis würde den Ruf des Sektors rehabilitieren und eine tiefere Integration in das traditionelle Finanzsystem fördern.
Anleger werden von klareren Vorschriften profitieren, die Wege für die Integration von Kryptowährungen in traditionelle Portfolios eröffnen und so langfristigen Wert und Stabilität gewährleisten.
Strategische Bitcoin-Reserve
Der wohl kühnste Schritt wäre sicherlich die vom Trump-Regierungsteam angekündigte Schaffung einer nationalen Bitcoin-Reserve, um die Schuldenprobleme der USA langfristig anzugehen. Eine solche Reserve könnte Bitcoin ähnlich wie die Goldreserven in der Vergangenheit als zentrales finanzielles und strategisches Aktiva positionieren und andere Nationen ermutigen, diesem Beispiel zu folgen. Eine solche Initiative würde den Einfluss der USA in der globalen Kryptowährungsarena stärken und gleichzeitig eine langfristige (d.h. mindestens 20 Jahre andauernde) Absicherung gegen wirtschaftliche Unwägbarkeiten bieten.
Während Exekutivanordnungen die Bundesbehörden anweisen könnten, bestehende Bitcoin-Bestände zu untersuchen und in ihren Bilanzen zu belassen, würde eine groß angelegte Anhäufung von Bitcoin im US-Haushalt eine formale legislative Genehmigung durch den US-Kongress erfordern. Bitcoin würde formell als strategisches Asset klassifiziert, was eine Zeitenwende der US-Geldpolitik darstellen – und auch einen dramatischen Wandel im globalen Währungssystem auslösen würde.
So könnte es in nächster Zeit weiter gehen
Exekutivanordnungen
Mittels Durchführungsverordnungen (executive orders), die sich mit den wichtigsten Krypto-Herausforderungen befassen, könnte Trump eine unmittelbare Wirkung erzielen. Gerüchten zufolge könnten diese bereits schon in der ersten Woche seiner Präsidentschaft in Kraft treten. Die Gerüchte umfassen die Einrichtung eines präsidialen Krypto-Rates, der sich aus Branchenführern und CEOs zusammensetzt, sowie eine Anweisung an die SEC, restriktive Rechnungslegungsstandards aufzuheben. Dazu gehört beispielsweise die sogenannte SAB 121 (Staff Accounting Bulletin No. 121), die Krypto-Unternehmen verpflichtete, ihre Krypto-Assets als Verbindlichkeiten in ihren Bilanzen auszuweisen. Eine Aufhebung würde den Unternehmen die dringend benötigte Flexibilität verschaffen und das Wachstum des Sektors fördern.
Straffung von Behörden-Aktivitäten
Eine weitere wichtige Maßnahme ist die Zusammenarbeit der Aufsichtsbehörden SEC (Securities and Exchange Commission) und der CFTC (Commodity Futures Trading Commission), mit dem Ziel, einen einheitlichen Rahmen für die Regulierung digitaler Vermögenswerte zu schaffen. Eine solche Kooperation würde eine kohärente Strategie für Aufsicht und Innovation gewährleisten.
US-Führungsrolle im Wettbewerb
Weiteren ersten Berichten zufolge erwägt die Trump-Administration auch die globale Koordinierung der weltweiten Krypto-Innovation in Angriff zu nehmen. Damit würden die Vereinigen Staaten nicht nur Vorreiter in Sachen internationaler Blockchain-Standards, sondern auch Förderer grenzüberschreitender Zusammenarbeit bei der Einführung von Krypto-Technologien. Durch die Zusammenarbeit mit ausländischen Regierungen und globalen Organisationen könnten die USA die Harmonisierung von Vorschriften vorantreiben, illegale Nutzung bekämpfen und Innovationen beispielsweise im Handel oder der finanziellen Inklusion vorantreiben – und nicht zuletzt auch ihre eigenen Interessen verfolgen. Ganz besonders gegenüber China, das ebenfalls Dominanz in der Blockchain-Technologie anstrebt und den digitalen Yuan, ein sogenanntes CBDC (von der Zentralbank ausgegebene Digitalwährung), internationalisieren möchte.
Die Verringerung regulatorischer Reibungsverluste könnte die Wettbewerbsfähigkeit der in den USA ansässigen Krypto-Unternehmen erheblich verbessern und das Land als weltweit führend in der Verwahrung und Verwaltung digitaler Vermögenswerte positionieren. Dadurch nimmt das Vertrauen der Institutionen zu und der Markt reift – die Rolle von Bitcoin als Mainstream-Asset tritt immer deutlicher zutage.
Universelles Vertrauen - die unpolitische Stärke von Bitcoin
Trotz all der politischen und institutionellen Manöver, die gerade zu beobachten sind oder erwartet werden, darf eines nicht vergessen werden: Die größte Stärke von Bitcoin ist seine unpolitische Natur. Ob nun Trumps Regierung für die nationale Einführung von Bitcoin plädieren mag, oder nicht – Bitcoin funktioniert längst jenseits nationaler Grenzen, zentraler Autoritäten oder politischer Ideologien. Sein dezentralisiertes und transparentes Design macht ihn zu einem Vermögenswert von universellem Vertrauen, der sowohl Skeptiker von staatlich herausgegebenen Währungen als auch diejenigen anspricht, die finanzielle Souveränität suchen – ganz unabhängig von den jeweiligen Regierungen oder Machthabern.
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