Stürmischer Oktober an den Märkten

Der Anteil der deutschen Aktien unter den meistgehandelten Titeln nach Umsätzen fiel im Oktober fast schon dramatisch auf nur noch 21 (30) Prozent. Dafür legten US-Titel deutlich auf rekordverdächtige 39 (28) Prozent zu. Auf Platz drei schoben sich die Kaiman-Inseln mit den typischen (chinesischen) Aktien von XIAOMI, Lucking Coffee und JD.com. Kanada mit Cameco, Canopy und Barrick Gold folgt auf Platz vier und Frankreich nimmt mit LVMH, Kering und TotalEnergies den fünften Platz ein.

Bei der Zahl der Orderausführungen, den Trades, liegen die USA mit einem Anteil von 26 (25) Prozent vor Deutschland mit 18 (22) Prozent und Kanada mit 14 (15) Prozent.

Die zehn meistgehandelten deutschen Aktien: Volkswagen macht hier das Rennen

Volkswagen war im Oktober mit negativen Schlagzeilen - von Werkschließungen bis zu Umsatzeinbrüchen - in den Medien und schob sich bei den meistgehandelten deutschen Werten an die Spitze. Danach folge Sicherheit mit der Münchener Rück und der Allianz, echte Dividendentitel.

Die meistgehandelten deutschen Aktien:

Bei der Zahl der Trades zeigt sich im Oktober Siemens Energy an der Spitze, gefolgt vom Problemfall Varta. Ansonsten gibt es wenig Änderungen, statt Volkswagen schafft es Mercedes-Benz unter die meistgehandelten zehn Werte.

Die meistgehandelten US-Titel: Nvidia verliert Spitzenstellung

Erstmals seit langem fällt Nvidia auf Platz zwei, überholt vom Pharmakonzern Merck, der die Transformation von KI in die Gesundheitsbranche offensichtlich gut meistert. Ansonsten gibt es keine Überraschungen bei den US-Titeln
 
Die beliebtesten US-Titel nach Orderbuchvolumen:

Legt man bei den US-Titeln die Zahl der Trades zugrunde, liegt SunHydrogen auf Platz eins, Nvidia nimmt aber hier auch den zweiten Rang ein. Ebenfalls unter den ersten zehn finden sich die Tupperware Brand Corp., die CIMG (vormals NuZee) aus Kalifornien und der Hypotheken-Reit AGNC Investment.

Die zehn meistgehandelten Aktien ohne Deutschland und die USA: China wieder im Blick

Betrachten wir den Rest der Welt steht LVMH aus Frankreich an der Spitze des Interesses bei den Anlegern - der Nobelmarken-Konzern leidet schon seit längerem unter der sinkenden Nachfrage aus China. Apropos China, mit BYD, XIAOMI, LuckinCoffee und JD.com nehmen Aktien aus China einen breiten Raum ein.

Die internationalen Titel:

Blicken wir auf die Zahl der Trades klettert mit deutlichem Abstand die Niederländische Lilium NV an die Spitze, gefolgt von Spark Energy Miners aus Kanada. Ansonsten gibt es wenig Änderungen, nur XIAOMI findet sich unter den meistgehandelten zehn.

Die beliebtesten Fonds: Breit gestreut bis China

Anleger richten ihr Augenmerk weiterhin auf eine möglichst breite Streuung über Fonds und erstmals liegt auch ein ausschließlich auf chinesische Aktien ausgerichteter Fonds der Allianz in ihrem Fokus. Auch Immobilien stoßen wieder auf Interesse, neben dem Grundbesitz Europa investiert der Habona Nahversorgungsfonds Deutschland schwerpunktmäßig in Nahversorgungsimmobilien.

Auch hier stellen wir die 10 mit dem größten Umsatzvolumen vor:

Meistgehandelte ETPs: Bonds wieder gefragt

Bei den Exchange Traded Funds (ETFs) werden wieder vermehrt Bonds - Staatsanleihen wie Corporates - gehandelt, außerdem Aktien und hier reagieren die Anleger auf die weltpolitischen Herausforderungen mit einem ETF auf Rüstungsgüter.

Die 10 ETPs mit dem größten Handelsvolumen vor:

Und Anleihen?

Anlegerinnen und Anleger an der Börse München investieren auch sehr intensiv in Renten. Jenseits von Bundesanleihen, Obligationen sowie Staatsanleihen geben wir hier eine kurze Übersicht über die beliebtesten Anleihen - wir wählen hier die Anzahl der Orders:

1. RWE 23/39, Zins: 4,125 Prozent
2. EnBW 23/35, Zins: 4 Prozent
3. Südzucker, Zins: variabel
4. Volkswagen Leasing 24/31, Zins: 4 Prozent
5. General Electric 05/35, Zins: 4,125 Prozent
6. Deutsche Bahn, 23/43, Zins: 4 Prozent
7. Lufthansa 24/28, Zins: 3,625 Prozent
8. MTU 24/31, Zins: 3,875 Prozent
9. Fresenius Medical Care 20/30, Zins: 1,5 Prozent
10. Fraport 24/32, Zins: 3,25 Prozent

Fazit: USA im Vorwärtsgang

Die US-Titel holten sich die Spitzenstellung zurück, und das mit aller Deutlichkeit, denn der Anteil von 39 Prozent schlägt alle bisherigen Rekorde. Folgerichtig fielen deutsche Titel auf nur noch 21 Prozent zurück - eine ähnliche Konstellation ergibt sich auch bei der Zahl der Trades. Eine gewisse Unsicherheit bei Anlegern ist vor allem bei den ETFs zu spüren, wo Anleihen wieder eine größere Rolle spielen. Interessant, obwohl Gold einen spektakulären Lauf hat, spielt das Edelmetall bei ETPs keine große Rolle, das erste ETC findet sich im Oktober auf Rang 23.