Naomi Fink, Nikko AM
So wird das kommende Jahr 2025
- Die Wirtschaft in den USA wird angesichts der erwarteten fiskalischen Anreize weiter wachsen. Die Inflation liegt allerdings immer noch über dem Ziel der Fed. Die Folge sind erhöhte Risiken, insbesondere was die amerikanische Renditestrukturkurve angeht.
- Der US-Dollar wird stark bleiben, aber plötzliche Störungen sind nicht auszuschließen. Dollar-unterstützende „Carry Trades“ könnten zunehmen, wenn sich die Renditedifferenzen zugunsten von US-Staatsanleihen vergrößern. Diese Geschäfte werden jedoch zunehmend anfällig für steigende Risikoscheu. Ein solcher Anstieg birgt zudem das Risiko einer starken und plötzlichen Aufwertung des Yen.
- Japans Notenbank BOJ wird die Zinsen weiter anheben. Über das Tempo dieser Erhöhungen werden inländische Faktoren entscheiden. Aber auch die anhaltende Schwäche des Yen, die sich über die Importe mit Verzögerung auf die Kerninflation auswirkt, wird eine Rolle spielen.
- China wird einen Drahtseilakt vollführen, was die heimischen Anreize angeht. Peking muss auf den Druck reagiere, der vom schwächelnden Konsum ausgeht, und sich gleichzeitig auf US-Zölle vorbereiten.
- Das Wachstum in Europa könnte seine Talsohle erreicht haben. Drohende US-Zölle dürften eine Erholung allerdings abschwächen.
- Die Zentralbanken werden unterschiedliche Wege beschreiten. Einige könnten versuchen, den Auswirkungen der US-Zölle mit einer lockereren Geldpolitik entgegenzuwirken. Andere dürften die Zügel anziehen, um die Inflation im Griff zu behalten, die aus den USA oder aus einem Anstieg der in Dollar gehandelten Rohstoffe resultiert.