Positive Jahresbilanz für 2024

Leicht erholt: Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen, stark verkürzten Handelswoche trotz eines schwächeren Montags zugelegt und einen Teil ihrer Vorwochenverluste ausgeglichen. Wichtige nennenswerte Impulse gab es allerdings kaum, für Bewegung sorgten vor allem einzelne Nachrichten zu Unternehmen. Schwächer als erwartet ausgefallene Wirtschaftszahlen aus den USA wie die Auftragseingänge für langlebige Güter und das Verbrauchervertrauen blieben ohne größere Wirkung. Tendenziell belastend wirkten sich unverändert die gedämpften Zinssenkungserwartungen an die US-Notenbank Fed nach deren Statement in der Vorwoche aus.

Rückblick: Etwas erholt

Der Deutsche Aktienindex (Dax) legte im Wochenvergleich um 0,5 Prozent zu auf 19.984,32 Punkte. Der MDax verbesserte sich um 0,6 Prozent auf 25.705,13 Zähler. Der TecDax stieg um 1,1 Prozent auf 3.452,27 Punkte. Der m:access All-Share gewann 0,9 Prozent auf 1.359,39 Zähler.

Im MDax sackte der Kurs von Delivery Hero auf Wochensicht um 7,9 Prozent ab. Dem Essenslieferanten war der Verkauf seines Foodpanda-Geschäfts in Taiwan von der dortigen Wettbewerbsbehörde untersagt worden, der geplante Verkauf war von vielen Anlegern im Vorfeld positiv gesehen worden. Die Titel von Hensoldt legten trotz Gewinnmitnahmen am Freitag um 2,4 Prozent zu. Hier wirkten sich die Spekulationen über steigende Rüstungsausgaben der westeuropäischen Nato-Länder aufgrund der zu erwartenden Politik des künftigen US-Präsidenten Donald Trump aus. Im Dax verbesserte sich der Kurs des Index-Rückkehrers Fresenius Medical Care um 1,6 Prozent, die Aktien des Dialysekonzerns ersetzten die Titel von Covestro.

Zurück im Dax legten die Kurse von Fresenius Medical Care zu / Bild: FMC

Anleihen: Kurse spürbar gesunken

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten sind in der vergangenen Woche spürbar gesunken. Gestiegen Importpreise in Deutschland, die tendenziell auch die Verbraucherpreise beeinflussen könnten, sowie unerwartet gesunkene wöchentliche Anträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA belasteten die Notierungen der Bundespapiere, da sie die Erwartungen von Zinssenkungen in der Eurozone und den USA dämpften. Schwächer ausgefallene US-Konjunkturdaten stützten dagegen kaum. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe zog im Wochenvergleich von 2,29 auf 2,38 Prozent an. Die Umlaufrendite erhöhte sich von 2,22 auf 2,31 Prozent.

USA: Leichte Gewinne

Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen verkürzten Woche trotz eines schwächeren Ausklangs leichte Gewinne verbucht. Am Freitag litten aber insbesondere Technologiewerte unter Gewinnmitnahmen sowie unter den gestiegenen Anleiherenditen. Der Dow-Jones-Index rückte im Wochenvergleich um 0,4 Prozent vor auf 42.992,21 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 legte um 0,7 Prozent zu auf 5.970,84 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100 stieg um 0,9 Prozent auf 21.473,01 Punkte.

Ausblick: Überschaubare Aktivitäten

Zumindest zu Beginn der aktuellen, erneut verkürzten Handelswoche dürfte die Aktivität an den deutschen Aktienbörsen überschaubar sein. Die meisten institutionellen Anleger hätten bereits ihre Bücher geschlossen, so Analysten, auch bei Privatanlegern dürfte sich das Engagement im verkürzten Handel zu Jahresende in Grenzen halten. Wesentliche Konjunkturdaten stehen am letzten Handelstag des Jahres keine an. Die Bilanz für 2024 dürfte sich aber auf jeden Fall sehen lassen, beim Dax steht aktuell ein Plus von rund 20 Prozent zu Buche.

Die großen Volumina dürften auch in den ersten Handelstagen 2025 nicht umgesetzt werden, viele Anleger befinden sich noch in Urlaub. Allerdings könnte sich das Geschehen beleben, zumal einige potenziell marktbewegende Wirtschaftsdaten zur Veröffentlichung anstehen. Zu den wichtigsten zählen Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und die Eurozone sowie die USA.

Die Geldpolitik bleibt ein zentrales Thema

Daneben dürfte das wichtigste Thema des zu Ende gehenden Jahres, die Geldpolitik beziehungsweise die Erwartungen an diese, auch den Jahresauftakt und voraussichtlich auch das Gesamtjahr 2025 beeinflussen. Nachdem zuletzt die Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen zurückgegangen waren, dürften die Anleger sorgsam auf alle Hinweise und Signale achten. Allerdings sei es vor Amtsantritt von Donald Trump und Klarheit über die tatsächliche Wirtschaftspolitik dessen Regierung noch deutlich zu früh für stichhaltige Prognosen zum weiteren Vorgehen der Fed, heißt es von Beobachtern.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 30.12. (verkürzter Börsenhandel): Chicagoer Einkaufsmanagerindex (USA); Dallas Fed Herstellungsindex (USA)
Dienstag, 31.12. (Silvester)
Mittwoch, 01.01. (Neujahr)
Donnerstag, 02.01.: Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone
Freitag, 03.01.: Arbeitslosenzahlen für Deutschland; ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA; Gesamte Fahrzeugverkäufe in den USA

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