Inflation und Arbeitsmarkt: Fed sucht die Balance
Die Federal Reserve (Fed) ist auf der Suche nach einem neutralen Zinsniveau, das weder restriktiv noch expansiv wirkt. Doch das Umfeld bleibt angespannt: Ein starker Arbeitsmarkt treibt typischerweise die Löhne und damit auch die Inflation an. Die entscheidende Frage ist, ob es der Fed gelingt, mit ihrer Strategie ein Gleichgewicht zwischen Preisstabilität und Beschäftigungswachstum herzustellen.
In den kommenden Wochen werden der Arbeitsmarktbericht und die nächsten Inflationsdaten eine zentrale Rolle spielen. Sie werden zeigen, ob die Strategie der Fed aufgeht und ob die Inflation weiter zurückgeht. Aktuell liegt die monatliche Inflationsrate bei 0,2 Prozent. Die Fed benötigt aber Werte von 0,1 Prozent, um Spielraum für weitere Zinssenkungen zu haben.
Wegweisende Fed-Sitzung im Dezember
Die Mitte Dezember stattfindende Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) wird wegweisend sein. Bereits jetzt spekulieren die Marktteilnehmer darüber, ob die Fed weitere Zinssenkungen umsetzen wird. Die Datenlage wird hierbei entscheidend sein. Sollte die Inflation nicht wie erhofft zurückgehen, könnten weitere Senkungen fraglich werden. Die Fed muss abwägen, ob sie präventiv handeln möchte, um den Arbeitsmarkt zu stabilisieren, oder abwartet. Letzteres erhöht aber das Risiko, später unter ungünstigeren Bedingungen handeln zu müssen.
Einstiegsgelegenheiten bei US-Staatsanleihen
Für die Anlagestrategie ergeben sich aus diesen Entwicklungen klare Konsequenzen. Die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen dürften sich weiterhin in einer Bandbreite zwischen 3,9 und 4,6 Prozent bewegen. Die aktuellen Renditen bieten eine attraktive Einstiegsmöglichkeit, insbesondere für Anleger, die auf eine stabile Absicherung ihrer Aktienportfolios durch Anleihen setzen.
Auch im Bereich Unternehmensanleihen erfolgt eine Neuausrichtung. Hochzinsanleihen werden reduziert, da ihre Renditen zuletzt deutlich gesunken sind. Gleichzeitig rücken Investment-Grade-Anleihen mit kurzer Duration in den Fokus, da sie eine interessante Balance aus Stabilität und Rendite bieten.
Fiskalpolitik rückt 2025 stärker in den Fokus
Die Unsicherheiten, die derzeit durch geldpolitische Entscheidungen geprägt sind, werden sich im ersten Quartal 2025 stärker auf fiskalpolitische Themen verlagern. Die bevorstehenden Diskussionen könnten erhebliche Auswirkungen auf die Märkte haben. Wer die aktuelle Lage bereits als komplex empfindet, wird durch die fiskalpolitischen Herausforderungen im kommenden Jahr vor neue Aufgaben gestellt.