Kevin Carter, EMQQ Global/HANetf

Die Zukunft der Schwellenländer ist digital

Zunehmende Internetdurchdringung, fortschreitender Ausbau der digitalen Infrastruktur und eine wachsende Mittelschicht: Die Schwellenländer werden 2025 ein erhebliches Wachstum im Internet- und E-Commerce-Sektor verzeichnen. Zu den Schlüsselregionen gehören Indien, Südostasien und Lateinamerika. Jede von ihnen bietet einzigartige Chancen für Investoren.

Kevin Carter, EMQQ Global/HANetf

Wachsende Internetdurchdringung

Die digitale Transformation ist in den Schwellenländern in vollem Gange. Es wird erwartet, dass die Internetdurchdringung in den aufstrebenden Volkswirtschaften jährlich um mehr als 10 Prozent zunimmt. In Indien dürfte die Zahl der aktiven Internetnutzer von 759 Millionen im Jahr 2022 auf rund 900 Millionen im Jahr 2025 ansteigen. Das bedeutet ein erhebliches Wachstum – insbesondere in den ländlichen Gebieten, aus denen ein Großteil der neuen Nutzer stammen dürfte.

Auch in Lateinamerika und Südostasien nimmt die Konnektivität dank erschwinglicher Smartphones und wachsender 4G/5G-Netze rasch zu. Dieser Konnektivitätsboom fördert das Engagement der Nutzer auf allen digitalen Plattformen – von sozialen Medien bis zum E-Commerce. Das wiederum schafft Chancen für Online-Marktplätze, digitale Geldbörsen und Streaming-Dienste.

Massive Investitionen in digitale Infrastruktur

Die Regierungen der Schwellenländer und private Unternehmen investieren massiv in die digitale Infrastruktur. Vor allem die indische Initiative „Digital India“ beschleunigt den Anschluss ländlicher Gebiete im Land. Diese Verbesserungen der Basisinfrastruktur werden digitale Transaktionen und den elektronischen Handel weiter fördern.

Die Risikokapitalinvestitionen in regionale Technologie-Start-ups sind ebenfalls hoch, wobei die Zahl der „Einhorn-Start-ups“ in Südostasien und Lateinamerika stetig zunimmt. Das unterstreicht das Vertrauen der Investoren und bietet Chancen im Frühstadium mit hohem Wachstumspotenzial.

Hohes Wachstum bei digitalen Finanzlösungen

Märkte wie Brasilien, Indien und Indonesien verzeichnen zweistellige Wachstumsraten im E-Commerce. Das Beratungsunternehmen Bain & Company prognostiziert, dass die Internetwirtschaft in Südostasien bis 2025 ein Volumen von 300 Milliarden US-Dollar erreichen wird. Während der Online-Einzelhandel weiterhin führend sein wird, verzeichnen Bereiche wie digitale Finanzdienstleistungen, Bildungstechnologie und Gesundheitstechnologie ein beeindruckendes Wachstum.

Digitale Bank- und Mikrofinanzlösungen sind aufgrund der begrenzten traditionellen Bankinfrastruktur besonders gefragt. Das spricht für ein diversifiziertes Engagement im gesamten Technologie-Ökosystem der Schwellenländer.

Indien wird zur führenden Digitalwirtschaft der Schwellenländer

Mit mehr als 800 Millionen Internetnutzern hat Indien bereits heute eine der größten Online-Gemeinden weltweit. Der weitere Ausbau erschwinglicher 4G- und 5G-Netze wird den digitalen Zugang auch in ländlichen Gebieten weiter verbessern. Regierungsinitiativen wie „Digital India“ und das Unified Payments Interface (UPI) haben eine robuste digitale Infrastruktur geschaffen und dazu beigetragen, die Einführung von E-Commerce, digitalen Zahlungen und Online-Diensten in einem noch nie dagewesenen Tempo zu beschleunigen.

Gleichzeitig wird erwartet, dass die indische Mittelschicht bis 2025 auf fast 400 Millionen Menschen anwachsen wird, die über ein höheres Einkommen verfügen und Online-Einkäufe, digitale Zahlungen und Komfortdienstleistungen bevorzugen. Plattformen wie Reliance Jio und Flipkart konkurrieren mit ausländischen Giganten wie Amazon und Walmart um diese neuen Verbraucher. Das kurbelt das Wachstum weiter an.

Quick-Commerce wird das Kundenerlebnis in den Schwellenländern neu definieren

Bis 2025 wird „Quick Commerce“ (Q-Commerce) – die Lieferung von Waren in weniger als einer Stunde – den Einzelhandel in Schwellenländern stark verändern. Diese sind aufgrund ihrer dicht besiedelten Städte, in denen die Nachfrage nach schnellem Zugang zu Grundversorgungsgütern wie Lebensmitteln, Mahlzeiten und Medikamenten hoch ist, in einer einzigartigen Position, um den Q-Commerce zu etablieren.

Die Verlagerung hin zum Q-Commerce spiegelt auch die besonderen Zahlungspräferenzen in diesen Regionen wider. Viele Anbieter stellen sich auf Zahlungen per Nachnahme und digitaler Geldbörsen ein, so dass der Q-Commerce auch für die Bevölkerung ohne Bankkonto zugänglich wird. 2025 wird sich der Q-Commerce wahrscheinlich gefördert durch Investitionen in den digitalen Zahlungsverkehr und die Infrastruktur über die urbanen Zentren hinaus ausbreiten und zu einem festen Bestandteil des täglichen Lebens in den Schwellenländern werden – und die Erwartungen der Verbraucher an die Geschwindigkeit und Zugänglichkeit des Einzelhandels verändern.

Schwellenländer bieten enormes Potenzial im E-Commerce

Die Internet- und E-Commerce-Landschaft in den Schwellenländern dürfte 2025 ein erhebliches Wachstum verzeichnen. Dieses wird unterstützt durch zunehmende Konnektivität, innovative digitale Plattformen und Infrastrukturinvestitionen. Trotz regulatorischer Herausforderungen sind Anleger, die auf regional anpassungsfähige und technologisch innovative Unternehmen und Plattformen setzen, bestens positioniert, um vom beträchtlichen Wachstumspotenzial dieser dynamischen Märkte zu profitieren.

Passende Produkte über EMQQ

  • EMQQ Emerging Markets Internet UCITS ETF (EMQQ) zielt darauf ab, am Wachstum des Online-Konsums in den Schwellenländern teilzuhaben. Dieses wird gestützt durch eine wachsende Mittelschicht und erschwingliche Smartphones, die erstmals breiten Bevölkerungsschichten den Zugang zum Internet ermöglichen.
  • INQQ India Internet UCITS ETF (INQQ) bietet Anlegern ein Engagement in Indien in den Bereichen Internet und E-Commerce. Indien hat sich zu einer der am schnellsten wachsenden großen Volkswirtschaften entwickelt. Ausschlaggebend dafür ist die zunehmende Mittelschicht, wodurch breite Bevölkerungsschichten Zugang zum Internet erhalten und der Online-Konsum angekurbelt wird.

Kevin T. Carter

Kevin Carter ist Gründer und Chief Investment Officer von EMQQ Global, einem Partner der White-Label-ETF-Plattform HANetf. Obwohl Carter sich selbst in erster Linie als aktiven „Value“-Investor sieht, arbeitet er seit mehr als 20 Jahren mit dem Princeton-Ökonomen und Indexierungslegende Dr. Burton Malkiel zusammen.

Disclaimer

Nur für professionelle Anleger. Wenn Sie in ETFs investieren, ist Ihr Kapital einem Risiko ausgesetzt.