Demografie: „Silver Economy“ bietet Investmentchancen

Aufgrund eines langsameren Bevölkerungswachstums und alternder Gesellschaften werden viele Länder Schwierigkeiten haben, ihr Wirtschafts- und Produktivitätswachstum aufrechtzuerhalten. In Japan, Deutschland und Italien, aber auch in China und Südkorea sinkt die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter. Günstigere demografische Trends zeigen sich hingegen in Indonesien, Mexiko, Indien, Südafrika und Ägypten.
Die Lebenserwartung wird immer höher. In den G-7-Staaten ist sie von 77,6 Jahren im Jahr 1995 bis 2024 auf 83,0 Jahre gestiegen – und der Trend hält an. Schon im Jahr 2050 wird einer von sechs Erwachsenen im fortgeschrittenen Alter sein. Das wird 1,6 Milliarden Menschen weltweit entsprechen, 450 Millionen werden älter sein als 80 Jahre. Damit wandelt sich das Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentnern: Immer weniger Erwerbstätige müssen immer mehr ältere Menschen versorgen. Daten legen nahe, dass damit das Wachstum der Wirtschaftsleistung zurückgeht.
Migration hilft gegen Überalterung und Produktivitätsrückgang
Um diesem Trend zu begegnen, setzen Länder wie die Vereinigten Arabischen Emirate, Kanada, Australien, Israel und Singapur auf eine gezielte Förderung der Einwanderung. Die Staaten mit der höchsten Abwanderung sind hingegen China, Indien und Südkorea. Studien zeigen, dass Netto-Zuwanderung nicht nur den Anteil der Bevölkerung im erwerbstätigen Alter erhöht. Sie führt auch zu einem Zuwachs bei Beschäftigung, verlangsamt die Alterung der Gesellschaft und verbessert so das Verhältnis zwischen Erwerbstätigen und älteren Menschen. Auch Innovation und Produktivität werden durch Zuwanderung gefördert.
Neue Investitionsmöglichkeiten dank demografischer Trends
Die demografischen Trends schaffen Investitionsmöglichkeiten. So setzen insbesondere Staaten in Nordasien zunehmend auf Technologie, Robotik und Automatisierung, um die Produktivität ihrer Volkswirtschaften aufrecht zu halten und zu steigern. Aber auch die Best Ager selbst sind ein Wirtschaftsfaktor. In der ‚Silver Economy‘ wird mehr konsumiert und weniger investiert. Es steigt die Nachfrage nach Dienstleistungen für ältere Menschen, was zu Investmentmöglichkeiten beispielsweise bei REITs für Seniorenwohnungen, Medizinprodukte, Versicherungen und Pflegeeinrichtungen führt.
Millennials und Generation Z als Wirtschaftsfaktor
Am anderen Ende der Altersskala sind die Millennials und die Generation Z (Gen Z) – rund 40 Prozent der globalen Bevölkerung –, die einen werteorientierten Konsum bevorzugen und einen digitalen Lebensstil pflegen. Die zwischen 1980 und 1999 geborenen Millennials sind inzwischen zur wohlhabendsten Alterskohorte aufgestiegen. Sie profitieren von steigenden Immobilienwerten und soliden Rentenkonten, während die nachfolgende Gen Z auch zu Investments in alternative Anlagen wie Kryptowährungen bereit ist.
Wenn es um Technik geht, setzt die Gen Z zum Beispiel für ihre Social-Media-Aktivitäten auf die neuesten Smartphone-Modelle, während Millennials häufig mit einer modernen Smartwatch ihre Gesundheit tracken. Somit ist der technologische Fortschritt ein wichtiges Thema über alle Generationen hinweg.